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Auf einen Blick: Alle wichtigen Informationen rund um das alte Stadtbad in Krefeld

Veröffentlicht am: 06.05.2022

Der Glanz aus vergangenen Zeiten ist auch heute noch im Stadtbad sichtbar.  Bild: Stadt Krefeld, Stadtmarketing, Simon ErathBlick in das alte Schwimmbecken im Stadtbad.
Bild: Stadt Krefeld, Stadtmarketing, Simon Erath

Das im historisierenden Stil der Gründerzeit erbaute Stadtbad wurde 1890 eröffnet. Es liegt im südlichen Bereich der Krefelder Innenstadt an der Neusser Straße und befindet sich im Eigentum der Stadt Krefeld. 2003 wurde der aktive Schwimmbetrieb hier eingestellt.

Aufgrund seiner historisch wertvollen Gebäudesubstanz und seiner Bedeutung als Institution des Krefelder Stadtlebens ist die Entwicklung des unter Denkmalschutz stehenden Stadtbades als ein wichtiges Initialprojekt im Integrierten Handlungskonzept für die Innenstadt beschrieben. Als Entwicklungsimpuls und neuer Frequenzbringer für die südliche Innenstadt soll das rund 8.000 Quadratmeter große Stadtbad mit neuen Funktionen eine Aufwertung des umgebenden Quartiers mit strukturellen Defiziten in Gang setzen. Grundidee ist eine überwiegend gemeinbedarfliche Nutzung des Gesamtareals. Die Ausgestaltung dieser gemeinbedarflichen Nutzung ist ein Prozess, der sukzessive voranschreitet. Neben der feststehenden Nutzung durch den Verein "freischwimmer" sind inzwischen weitere Nutzungen wie zum Beispiel ein Jugendkulturhaus und ein Quartierstreff in Planung.

       Das Stadtbad wird in vier Bausteinen entwickelt. Grafik: Stadt Krefeld, GBV
Das Stadtbad wird in vier Bausteinen entwickelt.
Grafik: Stadt Krefeld, GBV

 

 

Die vier Bausteine:

Das große Stadtbad-Projekt wurde in vier Bausteine aufgeteilt, zu denen es Machbarkeitsstudien oder Planungen gibt.

Baustein 1 ist das Freischwimmer-Projekt auf dem Gelände des ehemaligen Freibads mit den Gebäuden Freibadumkleide und Arkaden.

Baustein 2 sind die kommunalen Nutzungen in Eingangsbereich, Wandelgang und Bädertrakt.

Die Unterbringung der Entomologischen Sammlungen in Wohnhaus, Medizinischen Bädern und einem Erlebnisort in der Damenhalle sind der dritte Baustein.

Die Entwicklung der Herrenhalle zu einem multifunktionalen Veranstaltungsort ist Baustein 4.

Bei Stadtbad Open 2024 wurde außerdem ein stadtgesellschaftlicher Dialog mit der Bürgerschaft und Akteuren durchgeführt.

 

 

Historie und aktueller Stand:

2003 wurde der aktive Betrieb des Schwimmbads eingestellt.

Wegen seiner historischen Gebäudesubstanz, seiner Lage und seiner Bedeutung als Identifikationsort für Krefelderinnen und Krefelder ist die Entwicklung des unter Denkmalschutz stehenden Stadtbades seit 2009 Initialprojekt im Fördergebiet der Innenstadt und damit Teil des Städtebaulichen Entwicklungskonzepts, des Integrierten Handlungskonzepts (IHK) sowie dessen Fortschreibung im Jahr 2017.

Seit 2017 führt das Zentrale Gebäudemanagement (ZGM) sukzessiv nutzungsneutrale und durch das „Denkmalschutz-Sonderprogramm der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM)" geförderte Sicherungsmaßnahmen an der denkmalgeschützten Bausubstanz durch. Dazu gehören zum Beispiel Arbeiten am Dach, an der Fassade und die Beseitigung von Hausschwamm.

In 2018 begann der Verein "freischwimmer" mit außergewöhnlichen Engagement die Infrastruktur in relevanten Teilen des alten Stadtbades wiederherzustellen. Seitdem wirkt der Verein auf dem Gelände.

Nach vielen Versuchen, das Stadtbad als Gesamtobjekt zu vermarkten, nahm am 20.08.2020 der Rat der Stadt Krefeld die vom Büro Kolb Ripke Architekten erarbeitete Machbarkeitsstudie zur Kenntnis. Er fasste den Beschluss, Variante 3 der Studie „Kultur- und Gründerzentrum Stadtbad-Quartier" als Orientierungsrahmen für die weitere Entwicklung des Stadtbad-Areals zu verstehen und damit das Heft des Handelns in eigener Verantwortung zu übernehmen. Der gesamte Ratsbeschluss ist hier einsehbar..

Auf Grundlage des Ratsbeschluss wurde Anfang 2021 ein Lenkungskreis bei der Stadtverwaltung im Geschäftsbereich von Planungsdezernent Marcus Beyer eingerichtet. Zu diesem Lenkungskreis gehören unterschiedliche Projektgruppen. Zum Beispiel eine Projektgruppe mit dem Verein "freischwimmer" zur Vorbereitung der Antragstellung für eine Förderung.

Im März 2021 hat der Rat der Stadt Krefeld dem freischwimmer e.V. Flächen und Baukörper zugewiesen, um die inhaltliche und bauliche Projektierung des Vereins im Rahmen der Qualifizierung für „Initiative ergreifen" sicherzustellen. Der Beschluss ist hier einsehbar. Die ehemalige Werkstatt, der Freibadanbau, das Arkadenhaus und die Freibadfreifläche gehören seitdem zum Betätigungsfeld der Freischwimmer.

Der Ratsbeschluss aus August 2020 enthielt darüber hinaus einen Prüfauftrag zu Schwimmen, Sport und Kita-Plätzen. Auf Basis der Ergebnisse des Prüfauftrages wurde am 10. November 2021 der Beschluss gefasst, den Neubau eines Lehrschwimmbeckens und einer Sporthalle in gestapelter Bauweise an der Gerberstraße bei Beibehaltung der Kita in der Bestandsgröße weiter zu prüfen.

 

 

Blick in das alte Schwimmbecken im Stadtbad.  Bild: Stadt Krefeld, Stadtmarketing, Simon Erath

Blick in das alte Schwimmbecken im Stadtbad.
Bild: Stadt Krefeld, Stadtmarketing, Simon Erath

Im Juni 2023 wurden erste Architektenentwürfe für das Freischwimmer-Gelände präsentiert. Hier wurde zuletzt eine Projektskizze für das Förderprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" beim Bund eingereicht.

Im August 2023 wurde ein Förderantrag vom Bund positiv entschieden. Dieser ermöglicht, eine Machbarkeitsstudie zur Entomologischen Sammlung im Stadtbad durchzuführen. Geprüft werden soll, ob der Krefelder Entomologische Verein zukünftig mit einem Forschungs-, Bildungs- und Erlebnisort die ehemaligen mediznischen Bäder, die Damenhalle und Teile der Obergeschosse des Wohnhauses nutzen könnte. Weitere Informationen dazu gibt es hier. Die Machbarkeitsstudie wurde im August 2024 erstmalig vorgestellt.

Im Oktober 2023 wurde das Qualifizierungskonzept für den Bädertrakt und den Wandelgang sowie zur Erschließung des Gesamtgebäudes vorgestellt. Im November 2023 hat der Rat das Konzept zu Kenntnis genommen. Er ist auch der Empfehlung des Zentralen Gebäudemanagements gefolgt, das Planungsverfahren auf Grundlage des Qualifizierungskonzeptes einzuleiten. Dieses ist notwendig, um Städtebaufördergelder zu beantragen, nach den neuen Förderrichtlinien sind sechs Leistungsphasen für einen Antrag notwendig. Damit hat die Stadt nach einem Europa weitem Vergabeverfahren nun begonnen. Für das gesamte Planungsverfahren sind 1,15 Millionen Euro im Wirtschaftsplan des ZGM eingeplant. Nach Abschluss der dritten Leistungsphase, voraussichtlich im Sommer 2025, soll die Plan- und Kostensetzung erfolgen. Das neue Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK), das ebenfalls für die Beantragung notwendig ist, entsteht parallel und soll im Herbst 2024 vorliegen.

In 2023/2024 haben sichtbare Bauarbeiten begonnen. Im Rahmen der Quartiersentwicklung und -aufwertung sind die Wohnhäuser Gerberstr. 53 und 55 und die ehemalige Heizzentrale abgerissen und die historische Fassade des denkmalgeschützten Bädertrakts freigelegt worden. Nach Beendigung der Abbruchmaßnahme wurde eine hohe Einfriedung entlang der Grundstücksgrenze zur Gerberstraße inklusive einer Doppeltoreinfahrt für Feuerwehr und Baufahrzeuge errichtet.

Im März 2024 wurde die Stadt vom Ministerium informiert, dass das Freischwimmer-Projekt für das Bundesprogramm "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" ausgewählt wurde. Zurzeit läuft ein umfangreiches Antragsverfahren. Im Juni 2024 stellten Stadt und Freischwimmer die konkreten Sanierungspläne vor. Mit der Förderung können insgesamt 4,5 Millionen Euro in das Freibadgelände mit den beiden Gebäuden investiert werden. Bei endgültiger Bewilligung könnte die Baumaßnahme im zweiten Quartal 2025 starten.

Ebenfalls im Juni 2024 konkretisierte die Stadt die Pläne für den Bereich der Kommunalen Nutzung und legte im Rahmen einer politischen Vorlage ein Konzept für ein Jugendkulturhaus im Stadtbad vor. Weitere Informationen dazu gibt es hier. Das Konzept für das Jugendkulturhaus soll im Jugendhilfeausschuss am 6. Juni und im Ausschuss für Kultur und Denkmal am 20. Juni als Teil des „Gesamtkonzepts Stadtbad" und als Grundlage zur stufenweisen Weiterentwicklung beschlossen werden.

 

 

Phasen der Entwicklung:

Im Mai 2022 stellte die Stadt im Planungsausschuss erstmalig eine grobe zeitliche Planung rund um das Projekt "Stadtbad" vor und gab damit Ausblick auf den Entwicklungsprozess:

  • Die „Pionierphase" hat in 2021 begonnen. Bauliche Grundlagen und inhaltliche Konzeptionen für das Gesamtareal sind in Vorbereitung. Das Areal wird räumlich qualifiziert, ein Placemaking-Prozess und Zwischennutzungen werden vorbereitet und durchgeführt. Das Pionierprojekt des freischwimmer e.V. wird Gegenstand eines Planungsverfahrens und zur Förderung angemeldet. Diese erste Phase soll etwa 2027 beendet sein, voraussichtlich wird dann die Sanierung des freischwimmer-Teils bereits umgesetzt sein.
  • Parallel dazu startet 2024 die „Wachstumsphase" bis 2029, in der die Nutzungen ausgefeilt, festgelegt und grundlegende Fragen zu Trägerschaft, Eigentum, Betrieb geklärt werden. In diese Phase fällt das Planungsverfahren für den kommunalen Teil, das ebenfalls in einen Förderantrag münden soll.
  • Die „Reifephase" ab 2026 hat die vollständige Entwicklung des Areals zum Ziel, sie soll etwa in 2031 beendet werden.

 

Die wichtigsten Verwaltungsbeschlüsse, Vorlagen und Studien auf einen Blick:

 

Bildergalerie zum Stadtbad:

 

Stadtbad historisch - Bildergalerie:

 

 

Alle Beiträge rund um das Stadtbad aus dem Pressearchiv:

Qualifizierungskonzept für Stadtbad-Baustein wird in Ausschüssen vorgestellt
Die Stadt stellt ein Qualifizierungskonzept für den Bädertrakt und den Wandelgang sowie zur Erschließung des Gesamtgebäudes vor. Teil davon sind unter anderem eine Quartiersküche, Werkstätten und ein Jugendkulturhaus. Am 2. November entscheidet der Rat.
Das Qualifizierungskonzept für einen Teil des historischen Stadtbades in Krefeld wurde nun vorgestellt. Es sollen unter anderem ein Jugendkulturhaus, eine Quartiersküche und Werkstätten in das Gebäude entwickelt werden.Grafiken: raumwerk.architekten
Änderung der Förderrichtlinie "Städtebau" NRW trifft auch Krefeld
Mit der Bekanntmachung einer neuen Förderrichtlinie Anfang Juli ist nun klar: Der durch die Stadt und den Freischwimmer-Verein vorbereitete Projektantrag wird im Programmjahr 2024 keine Fördermittel durch das Ministerium erhalten. Die Stadt setzt nun auf eine neue Fördermöglichkeit von Seiten des Bundes.
Blick ins alte Stadtbad.Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, L. Strücken
Stadt und Freischwimmer entwickeln Stadtbad weiter
Erste Architektenentwürfe wurden für das Freischwimmer-Gelände präsentiert. Als nächstes soll ein Antrag auf Städtebauförderung eingereicht werden. Auch für die anderen, zu entwickelnden Bereiche finden im Hintergrund wichtige Arbeiten statt.
Das Kölner Architektenbüro Schaller hat für den Bereich des Freischwimmer-Vereins Planungen entwickelt. Die Pläne werden nun als Förderantrag im Rahmen der Städtebauförderung eingereicht. Animation: Schaller Architekten Stadtplaner BDA / Freischwimmer
Rund 500.000 Euro Förderung für Innenstadtprojekte und Uerdingen
Knapp einer halben Millionen Euro erhält die Stadt für Stadterneuerungsprojekte in der Innenstadt und in Uerdingen aus Bundes- und Landesmitteln. Mit den Geldern sollen unter anderem Projekte im Stadtbad und auf den Wällen unterstützt werden. Auch in der Nachbarschaft zum Rheinufer in Uerdingen werden Fördergelder genutzt.
So könnte der Westwall zukünftig aussehen.Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Machbarkeits- Studie zur Entomologischen Sammlung im Stadtbad
Ob Krefelds Entomologische Sammlung zukünftig in das alte Stadtbad an die Neusser Straße einziehen könnte, soll eine umfangreiche Machbarkeitsstudie herausfinden. Anfang des Jahres hat die Stadt Krefeld für diese einen Förderantrag beim Bund gestellt, der nun positiv entschieden wurde.
Symbolbild entomologische Sammlung. Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Thomas Lammertz

 

 

Weitere spannende Themen aus der Stadt:

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