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Stadtrat beschließt mehrheitlich Drogenhilfezentrum an Schwertstraße

Veröffentlicht am: 11.02.2022

Das Drogenhilfezentrum in Krefeld setzt sich für Menschenwürde ein.
Das Drogenhilfezentrum in Krefeld setzt sich für Menschenwürde ein.
Grafik: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation

 

Drei wesentliche Bausteine gehören zum Konzept des Drogenhilfezentrums

Die Einrichtung eines Drogenhilfezentrums Krefeld (DHZ) an der Schwerstraße 80 hat der Stadtrat mehrheitlich beschlossen - mit den drei wesentlichen Bausteinen Drogenkonsumraum, erweitertes Café Pause und eigenständiges niedrigschwelliges medizinisches Angebot. Für das Diagnosezentrum - aktuell in dem städtischen Gebäude an der Schwertstraße untergebracht - wird zusammen mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) nach einem neuen Standort gesucht. Als Betreiberin des Drogenkonsumraums beziehungsweise des Drogenhilfezentrums wird die Caritas vorgeschlagen.

Mit aufgenommen worden sind in den Beschluss zum einen ein Antrag der FDP-Fraktion, vor der Inbetriebnahme eines Drogenhilfezentrums den politischen Gremien eine Konzeption zur kommunalen Drogenprävention in Familienzentren, Schulen und Jugendzentren vorzulegen, zum anderen ein Antrag des Ratsherrn Salih Tahusoglu, eine Konzeption zur nachhaltigen Aufwertung und Entwicklung des geplanten Standortes und der Umgebung vorzulegen.

Sabine Lauxen: "Drogenhilfezentrum ist keine rechtsfreie Zone."

Ziel der Stadtverwaltung ist, dass die Drogenszene des Theaterplatzes das neue Drogenhilfezentrum nutzt. Um Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten wird eine Ordnungspartnerschaft zwischen dem Fachbereich Gesundheit, der Polizei, dem Kommunalen Ordnungsdienst, der Staatsanwaltschaft sowie der Betreiberin des DHZ geschlossen. Weder in den Innenräumen noch im Umfeld sei das Drogenhilfezentrum eine rechtsfreie Zone, hatte Gesundheitsdezernentin Sabine Lauxen bereits deutlich gemacht. Es werde dafür Sorge getragen, dass sich keine feste Szene im öffentlichen Raum vor der Einrichtung bilde.

DRZ ist Teil der städtischen Strategie "Helfen und handeln"

Oberbürgermeister Frank Meyer hatte bereits im Vorfeld darauf hingewiesen, dass das Drogenhilfezentrum mit angeschlossenem Drogenkonsumraum als Teil der städtischen Strategie „Helfen und handeln" gesehen werden müsse und eine konzeptionelle Weiterentwicklung darstelle. Der Status Quo mit der offenen Szene auf dem Theaterplatz sei nicht akzeptabel, betonte der Oberbürgermeister. Auch die Innenstadt leide unter den Entwicklungen am Theaterplatz. Ein reines Beschränken auf ordnungspolitische Maßnahmen, ein ständiges Vertreiben der Szene, erziele aber nicht den gewünschten Effekt. Der Szene müsse deshalb eine Alternative gegeben werden und es solle dort neben der Möglichkeit des Drogenkonsums intensive Begleitung durch Sozialarbeit geben. „Ziel der Beratungsangebote wird es auch sein, Ausstiegshilfen aus der Sucht zu bieten", sagte Frank Meyer.

Ziel ist es, dass das DRZ noch in diesem Jahr in Betrieb zu nehmen

Bei der konkreten Konzeption bewegt sich die Stadtverwaltung im Rahmen dessen, was das Land an Regeln für Drogenkonsumräume vorgibt. Die Erlaubnis für den Betrieb eines Drogenkonsumraums wird vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen erteilt.

Eingeleitet werden kann von der Stadtverwaltung nach dem Beschluss nun ein Bebauungsplan-Änderungsverfahren mit entsprechend notwendigen Gutachten. Das Zentrale Gebäudemanagement (ZGM) der Stadtverwaltung soll den Umbau des Gebäudes für den Betrieb des Drogenhilfezentrums durchführen. Ziel der Verwaltung ist es, das Drogenhilfezentrum noch in diesem Jahr in Betrieb zu nehmen.

Qaurtiersarbeit im Viertel als Teil des Gesamtkonzeptes

Zusätzliche Teile des Ratsbeschlusses sind unter anderem: Eine Konzeption zur Sicherung des Spielplatzes Albrechtplatz und seines direkten Umfeldes wird erarbeitet; ein Quartiersbüro als Container-Lösung wird im Umfeld des Albrechtplatzes errichtet; die Verwaltung erstellt eine erweiterte Konzeption der Quartiersarbeit im Viertel - dies umfasst ebenso die Einrichtung neuer öffentlicher Aufenthaltsmöglichkeiten im Quartier und die unkomplizierte Zwischennutzung von leerstehenden Gebäuden; die Stadt prüft für dieses Viertel außerdem eine Beantragung für das Projekt „Sozialer Zusammenhalt".

In den vergangenen Wochen hatte die Stadtverwaltung den Dialog mit den Bürgern zum Drogenhilfezentrum gesucht und dabei die Vorteile des gewählten Standortes erläutert. Eine umfassende Liste mit vielen Fragen und Antworten zur Thematik hatte die Verwaltung ebenfalls unter www.krefeld.de/drogenhilfezentrum im Internet öffentlich gemacht.

Die aktuellen Vorlagen aus der Sitzung des Krefelder Stadtrates am 10. Februar 2022 zum Thema Drogenhilfezentrum sind im Ratsportal der Stadt Krefeld online unter https://ris.krefeld.de zu finden.

 

Oberbürgermeister Frank Meyer, Gesundheitsdezernentin Sabine Lauxen und Stadtdirektor Markus Schön zum geplanten Drogenhilfezentrum:

Eingebettetes Youtube-Video

 

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