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Strandgefühle am Elfrather See
Veröffentlicht am: 13.06.2021
Überall auf der Welt gibt es bereits Vorbilder für den Krefelder Surfpark.
Bild: URBNSURF
Der Surfpark soll die Initialzündung für das gesamte Areal werden
Perfekte Wellen sind der Traum eines jeden Surfers. Sie rollen im richtigen Moment heran, entfalten eine natürliche Dynamik und tragen das Brett weit und langanhaltend bis zum Ziel. Sie versprechen Spaß, Naturerlebnis und jenes Freiheitsgefühl mit Suchtfaktor, das Surfen weltweit zum Trendsport gemacht hat. Perfekte Wellen sind Chancen, die man ergreifen muss - auch wenn es Mut, Energie und Geschick erfordert.
Oberbürgermeister Frank Meyer: "Für Krefeld wäre ein solcher Park ein fantastisches Freizeitangebot"
Mit dem geplanten Surfpark am Elfrather See steht Krefeld vor dem Scheitelpunkt einer perfekten Welle. „Für Krefeld wäre ein solcher Park ein fantastisches Freizeitangebot, das weit über die Stadtgrenzen hinaus Anziehungskraft entwickelt", sagt Oberbürgermeister Frank Meyer, der bereits im Dezember 2019 eine gemeinsame Absichtserklärung („Letter of Intent") mit dem Investor Elakari unterzeichnet hat. „Wir möchten die schlafende Schönheit des E-Sees endlich aufwecken. Der Surfpark soll dafür die Initialzündung werden."
Für Ende 2021 ist ein entsprechender Ratsbeschluss geplant
Tatsächlich ist die private Investition in Höhe von mehr als 25 Millionen Euro nur einer von vielen Bestandteilen des „Masterplans Elfrather See". Seit Januar diskutieren Akteure aus Verwaltung, Vereinen und Bürgerschaft in einem Workshop-Verfahren die möglichen Zukunftsideen für das Areal. Schon heute wird es für Rudern, Segeln, Angeln und Triathlon genutzt. Weitergehende Pläne für Sport, Freizeit, Erholung und Kultur werden nun gemeinsam entwickelt. Auch das Naturerlebnis am E-See soll verstärkt werden. Konkrete Ideen dafür sind Streuobstwiesen und ein ökologischer Lehrpfad. Für Ende 2021 ist ein entsprechender Ratsbeschluss geplant.
Parallel läuft das Planverfahren für den Surfpark. Bei mehreren Bürgeranhörungen sind Anregungen aus der Bevölkerung aufgenommen worden, Gutachten befassen sich mit Fragen des Umwelt- und Naturschutzes. All dies mündet im September in die Offenlage der Pläne. Ende 2021 könnte auch eine Änderung des Regionalplans in Kraft treten, die von der Stadt angestoßen wurde. Im Frühjahr nächsten Jahres entscheidet dann der Krefelder Stadtrat final über den Bebauungsplan für den Surfpark.
Beeindruckend sind die Bilder von Surfparks auf der ganzen Welt.
Bild: Wavegarden Urbnsurf Commissioning
Surfpark begeistert immer mehr Menschen
Es wäre ein gewaltiger Schritt für das Gelände am E-See, das riesiges Potenzial bietet, aber stets unter seinen Möglichkeiten blieb. Auf knapp neun Hektar Fläche könnten bis Anfang 2024 der Surfpark mit ergänzenden Freizeitangeboten und ein Campingplatz entstehen, eingebettet in öffentlichen Grünflächen. „Als Sportstadt bietet Krefeld perfekte Rahmenbedingungen für den Surfpark, auch durch die anderen Wassersportarten in unmittelbarer Nähe. Die gute Lage und Anbindung sorgen für ein großes Einzugsgebiet in der Metropolregion Rhein-Ruhr und in den Nachbarländern", sagt Andreas Niedergesäss, Geschäftsführer des Investors Elakari.
Fünf weitere Surfpools gibt´s in Deutschland
Nach seiner Darstellung sind weltweit fast 100 Surfpools in Planung, 30 davon in Europa, fünf allein in Deutschland. „Surfen ist eine der am schnellsten wachsenden Trendsportarten der Welt und begeistert zunehmend Menschen jeden Alters", erklärt Niedergesäss. Die Tatsache, dass Wellenreiten nun olympische Disziplin wird, werde die Entwicklung zum Breitensport beschleunigen. Zudem wird der Weg zur Welle deutlich kürzer, wenn gleich vor der Haustür eine Bucht auf die Surfer wartet.
Jene Lagune in Form eines Diamanten wird das Herzstück des Surfparks. Sie umfasst 2,5 Hektar und wird durch einen 200 Meter langen Steg in zwei Hälften geteilt. Die Anlage erzeugt bis zu 1000 Wellen pro Stunde. Durch die variable Höhe zwischen einem halben Meter und 1,95 Meter werden sowohl Anfänger als auch Profis angesprochen. Die Technologie der Firma Wavegarden gilt als ausgereift und ist in der Praxis weltweit erprobt. Entlang der Lagune sind weitere kleine Becken zum Aufwärmen und fürs Training geplant. Auch andere Sport- und Freizeitaktivitäten wie Skaten, Klettern, Slacklining und Beach-Volleyball sollen möglich sein. Mitmachangebote für Kinder, Räume für Wellness und ein Restaurant mit Außenterrasse runden das Angebot ab.
Lebendiger Treffpunkt für Jung und Alt
Trotz der umfangreichen Anlagen sollen knapp zwei Drittel der Gesamtfläche unversiegelt bleiben. Bäume und Gehölzflächen werden nach Möglichkeit erhalten und in die Planung integriert. Der erforderliche Strom soll laut Elakari aus erneuerbaren Energien stammen. „Ohnehin liegt der Energieverbrauch des Surfpools gerade bei der Hälfte eines 18-Loch-Golfplatzes, der Wasserverbrauch entspricht in etwa dem eines Fußballstadions", betont Andreas Niedergesäss. Die ökologischen Aspekte in der Planung beginnen bei der Wahl des Baumaterials und enden bei einer „No-Plastic-Policy" auf dem Gelände.
Umweltdezernentin Sabine Lauxen: "Wir sind von Beginn an im engen Austausch mit dem Investor"
Die Themen Klima und Umwelt sind nicht nur beim Investor, sondern auch bei der Stadt Krefeld ganz entscheidende Größen. "Wir sind von Beginn an im engen Austausch mit dem Investor und verständigen uns über Fragen von Umwelt-, Naturund Artenschutz. All diese Aspekte werden gewissenhaft und gründlich geprüft. Dass ein solches Projekt einen Eingriff darstellt, ist natürlich unstreitig. Aber wir werden gemeinsam versuchen, gute Lösungen zu entwickeln", erklärt Umweltdezernentin Sabine Lauxen.
Auch das Thema Verkehr, das einige Anwohner beunruhigt, wird über ein Gutachten intensiv untersucht, damit es nicht zu unzulässigen Beeinträchtigungen der Nachbarschaft kommt. Angesteuert wird das Areal weiterhin über den Charlottering, die Rather Straße und die Parkstraße. Die Plätze P3 und P4 stehen auch für die Surfpark-Nutzer zur Verfügung. Doch auch die Erreichbarkeit über den öffentlichen Nahverkehr soll verbessert werden. Mit dem Rad kommt man ohnehin gut zum Elfrather See.
Bevölkerungsbefragung bringt klares Votum für den Surfpark
Trotz der mitunter auftretenden Kritik am Surfpark hat eine Bevölkerungsbefragung zum Elfrather See mit fast 2500 Teilnehmern ein klares Votum zu Tage gebracht. Demnach sind die Befürworter in Krefeld klar in der Mehrheit: Der Wunsch nach einer Realisierung des Projekts wurde fast dreimal häufiger genannt als die Aussage, dass am E-See kein solches Angebot entstehen soll. So können der neue Surfpark, der Campingplatz und der E-See insgesamt zum lebendigen Treffpunkt werden, für Alt und Jung, Ortsansässige und Touristen, Surfer und neugierige Zuschauer, die ein bisschen Strand-Atmosphäre suchen. Die perfekte Welle rollt - nun geht es darum, sie zu erwischen.
Alle Beiträge aus der Sonderveröffentlichung rund um das Thema "Sportstadt Krefeld":