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Studie liefert Aufschluss über mentale Gesundheit bei Jugendlichen
Veröffentlicht am: 13.11.2024
Symbolbild Jugendliche. Bild: pixabay User Dimhou
Die Ergebnisse der neuen YES-Studie zur Jugendgesundheit in der Grenzregion nimmt der städtische Fachbereich Gesundheit Krefeld zum Anlass, auf die Wichtigkeit von präventiven Angeboten für die Zielgruppe hinzuweisen. Die neue Befragung, an der erstmalig auch weiterführende Schulen aus Krefeld teilgenommen haben, liefert wichtige Erkenntnisse zur gesundheitlichen Lage von Jugendlichen in den Grenzregionen zwischen Deutschland, Belgien und den Niederlanden.
„Die Ergebnisse der Studie sind ein Warnruf. Wenn immer mehr Jugendliche von Einsamkeitsgefühlen berichten und starken Leistungsdruck verspüren, dann muss uns das sensibilisieren. Die Studie liefert wichtige Hinweise, die für Eltern, aber auch für Mitarbeitende in Bildungseinrichtungen oder im Freizeitbereich interessant sein können", sagt Kirstin Lintjens, Leiterin des städtischen Fachbereichs Gesundheit in Krefeld. Aufgrund der Ergebnisse werden zeitnah zusammen mit den Fachbereichen Schule und Jugend Handlungsempfehlungen erarbeitet, um diesen Entwicklungen entgegenwirken zu können. Kirstin Lintjens betont: „Die Ergebnisse unterstreichen die Wichtigkeit von präventiven Maßnahmen im Quartier und Bildungseinrichtungen. Wir sehen eine wichtige Aufgabe darin, aus den Ergebnissen Schlussfolgerungen zu ziehen, um Maßnahmen abzuleiten und die Jugendlichen in Krefeld zu unterstützen."
Gesundheit von Jugendlichen in Euregio Maas-Rhein
Die YES-Studie wurde in Zusammenarbeit von 14 Organisationen aus dem Gesundheitswesen der drei Länder durchgeführt und untersucht seit 2000 die Gesundheit von Jugendlichen in der Euregio Maas-Rhein. 2023 wurde die Studie erstmals auf die Euregio Rhein-Maas Nord ausgeweitet. Durch die enge Zusammenarbeit der Partnerorganisationen konnte die YES-Jugendbefragung als bisher umfangreichste grenzübergreifende Untersuchung in der Region vorgenommen werden. Im Herbst 2023 wurden rund 25.000 Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren anonym befragt. Neben dem Gesundheits- und Risikoverhalten wurde auch das mentale Wohlbefinden der Jugendlichen erfasst.
Einsamkeit und Leistungsdruck wirken sich negativ aus
Die Ergebnisse zeigen, dass über ein Drittel der Jugendlichen von psychischen Belastungen berichten. Faktoren wie Einsamkeit und Leistungsdruck spielen dabei eine zentrale Rolle. Besonders deutlich wird dies bei Jugendlichen, die Einsamkeit empfinden - ihr Risiko für psychische Belastungen ist viermal höher. Mädchen bewerten ihre psychische Gesundheit insgesamt schlechter als Jungen, während jüngere Jugendliche im Vergleich zu älteren ihre mentale Verfassung positiver einschätzen. Diese Ergebnisse spiegeln einen Trend wider, der international auf eine besorgniserregende Verschlechterung der psychischen Gesundheit von Jugendlichen hinweist.
Die Ergebnisse verdeutlichen, wie wichtig es ist, frühzeitig einzugreifen und maßgeschneiderte Präventionsmaßnahmen für Jugendliche in der Grenzregion zu entwickeln. Dabei spielt das Lernen voneinander eine zentrale Rolle - insbesondere mit Blick darauf, welche erfolgreichen Ansätze die Nachbarländer bereits implementiert haben. Brigitte van der Zanden, Direktorin von euPrevent, unterstreicht die Bedeutung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit: „Der Lebensalltag von Menschen im Grenzgebiet schließt das Nachbarland ein. Organisationen, die sich mit der Gesundheit und dem Wohlergehen der Bürgerinnen und Bürger befassen, erklären in ihrem Organisationsauftrag, dass der Bürger im Mittelpunkt steht, aber dieses Anliegen geht leider nicht immer über die Grenze hinaus. Die YES-Gesundheitsstudie liefert wertvolle Erkenntnisse, um Maßnahmen im Gesundheitswesen gezielt an die Bedürfnisse der Menschen in der Grenzregion anzupassen."
Befragungszyklus soll fortgesetzt werden
Die beteiligten Organisationen wollen die Studie in vier Jahren mit einem weiteren Befragungszyklus fortsetzen, um langfristige Entwicklungen zu beobachten und Maßnahmen abzuleiten. Die vollständigen Ergebnisse der Studie sind im Euregional Health Atlas unter der Adresse www.euregionalhealthatlas.eu einsehbar, der die gesundheitliche Lage der Jugendlichen im grenzübergreifenden Vergleich abbildet. Weitere Informationen gibt es auch auf der Website https://euprevent.eu/de/yes/.