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Studierende üben am Plangebiet Plankerheide in Fischeln

Veröffentlicht am: 05.07.2022

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Städtische Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Dortmund

Als angehende Raumplaner sind sich Marie Schönert und Tom Platzek sicher: Das Plangebiet Plankerheide soll eine autoreduzierte Zone werden, um freie Flächen für zum Beispiel Begrünung, Aufenthaltsqualität und Nachbarschaftsbegegnung zu schaffen. Um dieses Vorhaben zu realisieren, so stellen sie es sich vor, könnten Quartiersgaragen den nördlichen und südlichen Teil des Wohngebiets eröffnen.

Echte Planungsaufgaben bereits im Studium

Marie Schönert und Tom Platzek sind Teil einer Gruppe von Studierenden der Technischen Universität Dortmund (TU Dortmund), die zurzeit im Rahmen ihres Studiums das Fischelner Plangebiet städtebaulich erfassen und als Übung planen. Dafür waren die zukünftigen Raumplaner begleitet vom Fachbereich Stadt- und Verkehrsplanung, vertreten durch die Projektbeauftragte Beate Frebel-Sachs und Michael Von der Mühlen sowie Stephan Schmickler, Dozenten an der TU Dortmund, zwei Tage zu Besuch in Krefeld. „Für uns als Lehrende aber auch für die Studierenden ist es hochspannend, sich aktiv mit realen, echten Planungsaufgaben auseinanderzusetzen", erklärt Von der Mühlen. „Nach dem Studium wird das eine Kernaufgabe der Absolventen im Rahmen ihrer beruflichen Karriere darstellen. Bereits jetzt einen aktiven Einblick in so einen Prozess zu bekommen und eigene Ideen zu entwickeln, ist besonders wertvoll."

Das ist der Anspruch an das Plangebiet

Am ersten Tag ihres Besuchs fand eine ausführliche Begehung des insgesamt dreizehn Hektar großen Gebiets zwischen der Haltestelle Grundend im Norden, der K-Bahn-Strecke im Osten, der Kölner Straße im Westen und dem Friedhof Fischeln im Süden statt. Die Studierenden machten sich fußläufig mit dem Gebiet vertraut und gewannen einen ersten Eindruck des Bebauungsgebiets. Sie erfuhren darüber hinaus mehr über die Anforderungen, die das Plangebiet erfüllen soll: Hier soll ein Wohngebiet mit bezahlbaren Wohnangeboten für unterschiedliche Nutzergruppen entstehen. Schul- und Bildungsangebote sind vorgesehen, ebenso Infrastruktur für den täglichen Bedarf und Freizeitflächen, durch die der Quartierscharakter untermalt wird.

Fragen der Zukunft müssen in die Planung einfließen

„Das Projekt in Fischeln verknüpft die Herausforderungen der Zukunft, also zum Beispiel Fragen zum Klimaschutz, Fragen zur baulichen Struktur, mit Grundanforderungen, die bei jeder Erschließung eines Plangebiets berücksichtigt werden müssen", erklärt der Dozent. „Die Studierenden müssen immer auch die Geschichte der Fläche im Blick haben, sich mit Potenzialen und Beschränkungen befassen, aber auch ein Gefühl dafür entwickeln, welche Anforderungen Bürgerinnen und Bürger in Bezug auf das jeweilige Entwicklungsgebiet mitbringen."

Unter Anleitung der städtischen Mitarbeiterin Beate Frebel-Sachs und des Dozenten Michael Von der Mühlen von der TU Dortmund planen die Studenten das Plangebiet Plankerheide. Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, D. JochmannUnter Anleitung der städtischen Mitarbeiterin Beate Frebel-Sachs und des Dozenten Michael Von der Mühlen von der TU Dortmund planen die Studenten das Plangebiet Plankerheide.
Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, D. Jochmann

Die Ideen haben die Studierenden

In Fischeln, so schildern es Marie Schönert und Tom Platzek, sei die Einbindung des südlichen Friedhofgeländes, das im Plangebiet liegt, aber nicht überplant wird, besonders anspruchsvoll. Auch die verkehrstechnische Anbindung und die südliche Angrenzung der Freiflächen seien außergewöhnlich. „Für uns spielt der Landschaftsbezug eine große Rolle", erklärt Platzek. „Wir könnten uns zum Beispiel einen besonders großen Radweg vorstellen und möchten Fußgängerwege so gestalten, dass es Spaß macht, sie zu nutzen." Viele der Grünflächen des Plangebiets sollen, so stellen es sich die zukünftigen Raumplaner vor, beibehalten und in die Planung eingebunden werden. „Unser erklärtes Ziel ist es, dass auch die bestehenden Fischelner Quartiere durch das neue Wohngebiet profitieren", ergänzt Marie Schönert.

Stadt profitiert von der Zusammenarbeit

Nicht nur in den zwei Tagen in Krefeld arbeiten die Studierenden am Plangebietsentwurf, sondern in den nächsten Wochen werden einige von ihnen als Semesterprojekt ihre Pläne weiter konkretisieren. Schon jetzt ist Beate Frebel-Sachs, die als städtische Mitarbeiterin das Projekt begleitet, angetan vom Engagement und den Ideen der Nachwuchs-Raumplaner. „Sie haben eine sehr unvoreingenommene, frische Art, an die Planung heranzugehen und es macht großen Spaß, bei der Entwicklung der Ideen zuzusehen", berichtet sie. Bislang sind die Ausarbeitungen der Studierenden nur als Übung geplant, die Stadt überlegt zudem aktuell, wie die Arbeiten der Studierenden der Öffentlichkeit präsentiert werden können.

In Fischeln soll ein Wohngebiet mit Schul- und Bildungsangeboten sowie Infrastruktur für den täglichen Bedarf entstehen Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation In Fischeln soll ein Wohngebiet mit Schul- und Bildungsangeboten sowie Infrastruktur für den täglichen Bedarf entstehen
Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation

So kommt die Zusammenarbeit zustande

Die Kooperation mit der Technischen Universität Dortmund kommt durch die Zusammenarbeit der Stadt Krefeld mit der Landesgesellschaft „NRW.Urban" zustande. Die Landesgesellschaft unterstützt die Stadt bei der Entwicklung des Plangebiets Plankerheide: angefangen bei der bereits durchgeführten Bürgerbeteiligung in Form eines Bürgerspaziergangs durch das Plangebiet und einer vierwöchigen Online-Beteiligung, über die Durchführung des Realisierungswettbewerbs bis hin zur finalisierten Planung. „NRW.Urban" stellte auch den Kontakt der TU Dortmund nach Krefeld her. Beate Frebel-Sachs und Michael Von der Mühlen freuen sich darüber, denn nicht nur die Studierenden profitieren vom Praxisbezug. Auch die Stadt Krefeld kann sich in Zeiten des Fachkräftemangels schon jetzt bei den zukünftigen Raumplanern als Arbeitgeberin vorstellen.

So geht es beim Projekt Plankerheide weiter

Der städtebauliche Realisierungswettbewerb, den der Fachbereich Stadt- und Verkehrsplanung aktuell vorbereitet und der europaweit ausgeschrieben werden muss, startet voraussichtlich im Frühjahr 2023 und wird von maximal 15 Stadtplanungsbüros, in Verbindung mit Landschaftsarchitekten und Verkehrsplanern durchgeführt. Weitere Informationen rund um die Entwicklungen des Plangebiets Plankerheide sowie ein Video zum Workshop mit den Studierenden der Technischen Universität Dortmund gibt es online auf www.krefeld.de/plankerheide. Initiativbewerbungen als Raumplaner nimmt die Stadt Krefeld unter bewerbungen@krefeld.de entgegen. Weitere Möglichkeiten zum Karriere-Einstieg bei der Stadt finden Interessierte im Karriereportal auf www.krefeld.de/karriere.

 

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