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Teil 3: Der Name Krefeld und seine Herkunft

Veröffentlicht am: 27.02.2023

Eingemauerte Tafel an einer Seitenwand der Alten Kirche in der Krefelder Innenstadt. Foto: Stadtarchiv Krefeld
Eingemauerte Tafel an einer Seitenwand der Alten Kirche in der Krefelder Innenstadt. Foto: Stadtarchiv Krefeld

Die ältesten schriftlichen Quellen stammen aus dem 12. Jahrhundert

„Bebauet, wie Ihr wollt, ein wildes Krähen Feld..." heißt es auf einer viel zitierten Tafelinschrift von 1747, die an der Außenwand der Alten Kirche eingebaut ist. Hat Krefeld daher seinen Namen? Die ältesten schriftlichen Quellen stammen aus dem 12. Jahrhundert. In einem Heberegister der Benediktinerabtei Werden (heute Stadtteil von Essen) findet sich die Schreibweise Krinfelde. Parallel dazu gibt es auch die Form Creinvelt, im 13. und 14. Jahrhundert tauchen dann im Wechsel die Namen Creynvelt, Creyfelt oder Crevel auf. In der Stadtrechturkunde von 1373 ist Creyvelt zu lesen.

Erst seit 1925 heißt die Stadt Krefeld

Einen Bezug zur Bedeutung Krähenfeld findet man im „Altdeutschen Namenbuch" von Ernst Wilhelm Förstermann. Dort steht die Form Creginfelt. Dem Bestimmungswort Cregin liegt die althochdeutsche Bezeichnung „kraja" für Krähe zugrunde. Den mittelniederdeutschen Formen „kreien", „kregen" und „kreigen" entspricht das neuhochdeutsche Verb „krähen". So lässt sich die bereits im 12. Jahrhundert verwendete Form Creinvelt durchaus als „Krähenfeld" deuten. Hinzu kommt, dass Vogelnamen als Bestimmungsworte von Ortsnamen verbreitet sind. Geht man von der Bedeutung Krähenfeld aus, muss man trotzdem feststellen, dass bis Ende des 19. Jahrhunderts die Schreibweise Crefeld verwendet wurde. 1897 wurde verfügt, den Namen mit „K" zu schreiben, bereits drei Jahre später galt wieder die Schreibweise mit „C". Erst seit 1925 heißt die Stadt Krefeld.

Die Krähe ist zu einem Erkennungszeichen für Krefeld geworden. Sie ziert das von dem Künstler Georg Ettl entworfene Gitter am Kaiser-Wilhelm-Museum und ist Motiv einer beliebten Poster- und Postkartenserie zur Krefelder Mundart geworden.

Anlässlich des Jubiläums blickt das Stadtarchiv in chronologischer Folge mit Geschichten und Anekdoten in die Vergangenheit

Mit der Unterzeichnung einer Urkunde durch Kaiser Karl IV. am 1. Oktober 1373 in Prag wird aus dem Dorf die Stadt Krefeld. 650 Jahre ist das nun her. Anlässlich des Jubiläums blickt das Stadtarchiv in chronologischer Folge mit Geschichten und Anekdoten in die Vergangenheit. Der Blick in die Historie richtet sich nicht alleine auf den kleinen Flecken, den mittelalterlichen Siedlungskern, sondern auf das Gebiet des heutigen Krefelds. Alle Beiträge werden unter www.krefeld.de/1373 und www.krefeld650.de veröffentlicht.

 

Alle Beiträge aus der Artikelreihe des Krefelder Stadtarchivs zum 650-jährigen Stadtjubiläum:
Teil 33: Die Malerin Caroline Bardua besucht mit ihrer Schwester zum ersten Mal Krefeld
Caroline und Wilhelmine Bardua stammten aus dem Harz und wuchsen in der kleinen Residenzstadt Ballenstedt auf.
Kinder der Familie von der Leyen von Caroline Bardua. Repro: Stadtarchiv Krefeld
Teil 32: Der Vagedes-Plan
Einbindung des bisherigen Stadtkerns in das rechteckige Geviert der Wälle.
Vagedes-Plan. Repro. Stadtarchiv Krefeld
Teil 31: Das alte Stadttheater an der Rheinstraße
Viele Theaterbauten gehen auf die Initiative von Adeligen zurück. In Krefeld, das ja nie ein Fürstensitz war, ist auch die Begeisterung für die Bühne auf bürgerschaftliches Engagement zurückzuführen.
Altes Stadttheater an der Rheinstraße. Repro: Stadtarchiv
Teil 30: Entstehung des Stadtgartens
Mit seinem schönen Baumbestand und dem zentral gelegenen Musikpavillon lädt er zu Spaziergängen ein.
Krefelder Stadtgarten um 1902. Repro: Stadtarchiv

Die Krefelder Rheinstraße im Jahr 1916. Bild: Stadt Krefeld, Stadtarchiv
Die Krefelder Rheinstraße im Jahr 1916.
Bild: Stadt Krefeld, Stadtarchiv

 

Informationen zur Reihe: Das Stadtarchiv blickt anlässlich des Stadtjubiläums in die Krefelder Geschichte

Prag. Freitag, 1. Oktober 1373. Mit der Unterzeichnung einer Urkunde durch Kaiser Karl IV. wird aus dem Dorf die Stadt Krefeld. 650 Jahre ist das nun her. Anlässlich des Jubiläums blickt das Stadtarchiv in chronologischer Reihenfolge mit Geschichten und Anekdoten in die Vergangenheit. „Das machen wir mit wissenswerten Beiträgen, aber auch mit humorvollen Geschichten", sagt Archivleiter Dr. Olaf Richter. Der Blick in die Historie richtet sich zwei Mal pro Woche nicht alleine auf den kleinen Flecken, den mittelalterlichen Siedlungskern, sondern auf das Gebiet des heutigen Krefelds.