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Teil 31: Das alte Stadttheater an der Rheinstraße

Veröffentlicht am: 14.06.2023

Die Krefelder Theatertradition weist bis ins 18. Jahrhundert zurück, als hier erstmals eine der damals üblichen Wandertruppen kam. Sie brachten alte und neue Stücke mit. So wurden neben Dramen von Shakespeare auch Opern von Mozart, die erst wenige Jahre zuvor entstanden waren, aufgeführt. Viele Theaterbauten gehen auf die Initiative von Adeligen zurück. In Krefeld, das ja nie ein Fürstensitz war, ist auch die Begeisterung für die Bühne auf bürgerschaftliches Engagement zurückzuführen. Nachdem die Wandertruppen zunächst in verschiedenen, provisorischen Holzgebäuden auftraten, errichtete Stadtbaumeister Michael Leydel das erste feste Haus.

Altes Stadttheater an der Rheinstraße. Repro: Stadtarchiv
Altes Stadttheater an der Rheinstraße. Repro: Stadtarchiv

Ab 1825 gab es ein Theater an der Rheinstraße, das Ende des 19. Jahrhunderts von dem Kölner Theaterbaumeister Hochgürtel zu einem prächtigen Gebäude im neobarocken Stil umgebaut wurde. Es wurde am 2.10.1886 wiedereröffnet und war ein Rangtheater mit 650 Plätzen. In den 1930er Jahren wurde an 300 Tagen gespielt, teilweise standen 17 Opern auf dem Programm. In der Nacht vom 21. auf den 22. Juni 1943 fiel auch dieses schöne Haus, an das sich noch einige Krefelder erinnern, den Bomben zum Opfer. 1952 entstand auf dem heutigen Theaterplatz, nur wenige 100 Meter vom alten Standort entfernt, ein erster Nachkriegsbau. Das heute hier befindliche Gebäude von dem Architekten Gerhard Graubner wurde 1963 feierlich eröffnet.

Mit der Unterzeichnung einer Urkunde durch Kaiser Karl IV. am 1. Oktober 1373 in Prag wird aus dem Dorf die Stadt Krefeld. 650 Jahre ist das nun her. Anlässlich des Jubiläums blickt das Stadtarchiv in chronologischer Folge mit Geschichten und Anekdoten in die Vergangenheit. Der Blick in die Historie richtet sich nicht alleine auf den kleinen Flecken, den mittelalterlichen Siedlungskern, sondern auf das Gebiet des heutigen Krefelds. Alle Beiträge werden unter www.krefeld.de/1373 und www.krefeld650.de veröffentlicht.

Alle Beiträge aus der Artikelreihe des Krefelder Stadtarchivs zum 650-jährigen Stadtjubiläum:
Teil 27: Krefeld zur Zeit der napoleonischen Herrschaft
Bürgermeister Gottschalk Floh und zwei Napoleon-Büsten.
Haus Neuenhofen in Bockum.
Teil 26: Durchgehendst sieht man großen Wohlstand herrschen.
Krefelds Entwicklung im Rahmen der fünften Stadterweiterung und ein begeisterter Reisebericht in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts
Haus Floh an der Friedrichstraße um 1930. Foto: Stadtarchiv Krefeld
Teil 25: 1752 - Die neue Dionysiuskirche wird erbaut
Krefelds älteste Kirche, auf die heute namentlich die Alte Kirche verweist, war bereits dem heiligen Dionysius geweiht. In der Reformationszeit wurde sie von den Protestanten übernommen, als katholischen Ort gab es nur die Kapelle des Klosters der Tertiarinnen.
Postkarte mit der Dio-Kirche an der Rheinstraße. Foto. Stadtarchiv
Teil 24: Friedrich der Große zu Besuch im „Kleinod Crefeld"
Die Brüder von der Leyen erhielten vom König Monopolrechte und wurden auch mit dem Titel „königlicher Kommerzienrat" geehrt.
Der preußische König, Friedrich II., zu Besuch bei der Familie Von der Leyen. Repor: Stadtarchiv
Teil 23: Die Schlacht an der Hückelsmay
Wer am historischen Landgasthof Hückelsmay vorbei stadtauswärts fährt, wird auf der rechten Seite ein eingezäuntes Denkmal sehen. Die von einem Adler bekrönte, steinerne Säule erinnert an eine der beiden großen Schlachten vor den Toren Krefelds
Nahaufnahme am Hückelsmay-Denkmal. Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Stadtarchiv Krefeld

Die Krefelder Rheinstraße im Jahr 1916. Bild: Stadt Krefeld, Stadtarchiv
Die Krefelder Rheinstraße im Jahr 1916.
Bild: Stadt Krefeld, Stadtarchiv

 

Informationen zur Reihe: Das Stadtarchiv blickt anlässlich des Stadtjubiläums in die Krefelder Geschichte

Prag. Freitag, 1. Oktober 1373. Mit der Unterzeichnung einer Urkunde durch Kaiser Karl IV. wird aus dem Dorf die Stadt Krefeld. 650 Jahre ist das nun her. Anlässlich des Jubiläums blickt das Stadtarchiv in chronologischer Reihenfolge mit Geschichten und Anekdoten in die Vergangenheit. „Das machen wir mit wissenswerten Beiträgen, aber auch mit humorvollen Geschichten", sagt Archivleiter Dr. Olaf Richter. Der Blick in die Historie richtet sich zwei Mal pro Woche nicht alleine auf den kleinen Flecken, den mittelalterlichen Siedlungskern, sondern auf das Gebiet des heutigen Krefelds.