Stadt Krefeld

Die Künstlerin Doris Kaiser vor einem Motiv auf einer Werbetafel an der Oppumer Straße. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, D. Jochmann

Projekt „Resource Nature"

Die Künstlerin Doris Kaiser zeigt mit ihrem Projekt „Resource Nature" eine temporäre Intervention im öffentlichen Raum. Auf sechs digitalen Werbetafeln an viel befahrenen Straßen in Krefeld werden von ihr aktuell bis 18. Juni und vom 31. Juli bis 13. August Schwarz-Weiß-Naturfotografien von Landschaften und Pflanzen gezeigt. Kaiser reagiert mit ihrem Projekt auf den voranschreitenden Verlust natürlicher Lebensräume. „Weit verbreitete wissenschaftliche Erkenntnisse führten bis heute, trotz zunehmender Akzeptanz, nicht zu tiefgreifenden Veränderungen im kollektiven Bewusstsein und im Verhalten", so die Künstlerin. Das Projekt wurde gefördert durch den Krefelder Kulturfonds 2023 der Stadt Krefeld, das Bundesprogramm „Neustart Kultur" und die Firma Ströer.

10 Sekunden Sichtbarkeit

Die fortschreitende Zerstörung von Lebensräumen möchte Doris Kaiser mit dem Projekt fern von kunstaffinen Räumen thematisieren. „Ich wollte nicht mit Schreckensbildern, der Zerstörung von Natur in die Öffentlichkeit gehen", betont sie. Im Fokus ihrer künstlerischen Arbeit standen die Formkraft der Natur und deren Schönheiten. „Sie sollen Respekt und Achtsamkeit schärfen", sagt Kaiser. Um den drohenden Verlust zu visualisieren, wurden die Fotos in Grauwerte umgesetzt und durch weitere Bearbeitung gezielt verfremdet. „Um möglichst viele unterschiedliche Menschen zu erreichen, fiel die Wahl für die Präsentation einer Auswahl an Motiven auf die in Technik und Wirksamkeit etablierten digitalen Werbeflächen", so Kaiser. Neun Motive sind nun im Wechsel mit der herkömmlichen Werbung für einen Augenblick von zehn Sekunden auf den gut zehn Quadratmeter großen Bildschirmen zu sehen. Mit dieser kurzen Frequenz wolle sie auch darauf aufmerksam machen, dass „etwas" im Begriff sei zu verschwinden.

Kaiser lebt und arbeitet in Grefrath und Krefeld

Doris Kaiser wurde 1958 in Trier geboren. Sie studierte in den 1980er-Jahren an der Fachhochschule Niederrhein in Krefeld. Seit 1986 stellt sie ihre Arbeiten aus. Kaiser lebt und arbeitet in Grefrath und Krefeld. Für ihre künstlerische Arbeit erhielt sie Preise und Stipendien, unter anderem 1988 den ersten Preis des Elisabeth-Schneider-Preises, 1994 das Arbeitsstipendium des Landes Schleswig-Holstein, 1999 den Künstlerinnen-Preis des Landes Nordrhein-Westfalen sowie 2006 den ersten Preis bei der „Internationale Biennale de la Sculpture en Céramique" in Luxemburg. Zurzeit ist eine Bodenarbeit in der Ausstellung der Kunstmuseen Krefeld „Produktive Räume - Kunst und Design aus Krefeld" zu sehen.

Weitere Informationen im Internet

Ein Gespräch mit der Künstlerin zu ihrem momentanen Projekt findet am Dienstag, 8. August, um 18 Uhr in der Mediothek Krefeld am Theaterplatz statt. Das Projekt wird im August zudem mit einer zehntägigen Großplakataktion fortgesetzt. Weitere Informationen und Fotos stehen unter www.re-n.de.