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„Theater auf Rezept“: Kinder bekommen kostenlosen Besuch verordnet
Veröffentlicht am: 18.11.2021
(von links) Dr. Sabrina Lesch, Franz Mestre (Kresch), Philipp Peters (Theater Krefeld Mönchengladbach), Kinderärztin Maria Papaderou, Stadtdirektor Markus Schön, Kulturbeauftragte Dr. Gabriele König
Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Die Finanzierung des Projektes läuft über die Kommunale Präventionsketten
Ein neues Projekt unter dem Motto „Theater auf Rezept" soll Kindern und Jugendlichen den Zugang zum Theater erleichtern, die nicht automatisch einen Zugang zu diesen kulturellen Angeboten haben. Stadtdirektor Markus Schön freut sich: „Hier arbeiten die Kultur, das Gesundheitswesen und die Jugendhilfe eng zusammen. Kinderärztinnen und -ärzte als erste Ansprechpersonen von Familien verordnen ihren Patientinnen und Patienten einen Theaterbesuch - als Medizin für die Seele. Jedes Kind geht zum Arzt, so können wirklich alle erreicht werden". Ab sofort sollen die Theaterrezepte in den teilnehmenden Praxen verfügbar sein. Die Finanzierung des Projektes läuft über die Kommunale Präventionsketten. Es werden erst einmal 6.000 Euro bereitgestellt. Bei Bedarf können die Mittel aufgestockt werden.
Ein Theaterbesuch bietet viele neue Impulse
Krefelds Kulturbeauftragte Dr. Gabriele König betont: „Durch die Coronazeit sind viele Kinder eingeschränkt worden und hinter ihren Möglichkeiten zurückgeblieben, das gilt es jetzt wieder aufzuholen. Ein Theaterbesuch bietet viele neue Impulse." Philipp Peters vom Theater Krefeld und Mönchengladbach ist begeistert von dem Konzept. „Jetzt müssen wir mal die Entwicklung abwarten, welche Stücke besonders angesagt sind. Wir bieten ein breites Repertoire, die Auswahl ist nach den Bedürfnissen freigestellt". Dem stimmt auch Franz Mestre für das Kresch-Theater, Kinder und Jugendtheater der Stadt Krefeld zu. „Die Angebote der beiden Theater ergänzen sich sehr gut und bieten Vielfalt für alle Altersstufen", stellt er fest.
Wir kennen unsere jungen Patienten und wissen, wem wir mit einem Theaterrezept einen Trost für die Seele spenden
Auch Maria Papaderou, Obfrau der Krefelder Kinderärzte ist überzeugt, dass das „Theater auf Rezept" gut ankommen wird: „Wir kennen unsere jungen Patienten und wissen, wem wir mit einem Theaterrezept einen Trost für die Seele spenden oder eine besondere Freude machen können, damit es ihm wieder besser geht. Gesundheit bedeutet Wohlbefinden für Körper und Seele", erklärt sie. Sie ist gespannt auf die Reaktion der Kinder, wenn sie nach dem Theaterbesuch das nächste Mal in die Praxis kommen.
Entwickelt wurde die Idee im Rahmen der Berliner Veranstaltung zur Kinderfreundlichen Kommune
Dr. Sabrina Lesch, Leiterin der städtischen Gemeinwesenstelle, erklärt: „Kultur bildet und ist ein wichtiger Schlüssel in der Bildungsbiografie eines jeden Menschen. Sie trägt zum gelingenden Aufwachsen von Anfang an bei. Entwickelt wurde die Idee im Rahmen der Berliner Veranstaltung zur Kinderfreundlichen Kommune. Die Kommune Senftenberg führt das Projekt bereits seit Jahren durch, ebenfalls die Stadt Düsseldorf. Im Rahmen der Präventionsketten haben wir Kontakt zur Stadt Düsseldorf aufgenommen. Diese stellt uns Materialien und Informationen zur Verfügung, so dass wir auf bereits vorhandenes Wissen zurückgreifen können und Synergien entstehen."
Die U-Untersuchungen sind besonders wichtig für die gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen
Kinderärzte können Kindern und Jugendlichen kostenlose Theatergutscheine als Rezept ausstellen (jeweils für das Kind und eine Begleitperson) beispielsweise im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung. „Theater auf Rezept" könnte Eltern und Kindern einen zusätzlichen Anreiz geben, Vorsorgeuntersuchungen überhaupt wahrzunehmen. Die U-Untersuchungen sind besonders wichtig für die gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Sie helfen, viele Krankheiten oder Störungen der körperlichen, geistigen und sozialen Entwicklung frühzeitig zu erkennen, sodass sie rechtzeitig behandelt werden können. Für die Ärzte entsteht kein Verwaltungsaufwand, sie erhalten entsprechende „Rezeptvordrucke" sowie Infomaterialien durch die Stadt Krefeld und sind lediglich ausstellende Personen, keine Antragstellende.
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