Inhaltsbereich
Themenmonat „Und was dann?“ in der Mediothek Krefeld
Veröffentlicht am: 23.08.2024
Stellen den Themenmonat in der Mediothek vor: Evelyn Buchholtz, Leiterin der Mediothek (rechts) Sabine Simonsmeier (Mitte) und Kristine Günther, beide Öffentlichkeitsarbeit Mediothek Krefeld.
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Es gibt Fragen, mit denen sich Menschen nicht gerne beschäftigen, wie Trauer, Tod, Demenz und Pflege. Viele kennen jedoch die Situation, dass man plötzlich und unerwartet mit Entscheidungen konfrontiert wird, beispielsweise einen Pflegegrad zu beantragen oder einen Nachlass verwalten zu müssen. Angehörige oder Freunde sind in solch einer Lage oft überfordert und hilflos. Die Mediothek Krefeld möchte nun erstmals mit einem Themenmonat „Und was dann?" vom 25. September bis 30. Oktober verschiedene Aspekte aufgreifen. Dabei sollen auch Ängste abgebaut werden, sich frühzeitig mit diesen Themen und sich daraus ergebenen Fragen auseinanderzusetzen. Die Mediothek bietet für verschiedene Alters- und Zielgruppen mehrere Veranstaltungen an.
Zwangloser Rahmen für Beratungen
Immer wieder sprechen Menschen die Mitarbeiter in der Mediothek zu diesem Themenkomplex an, berichten Kristine Günther und Sabine Simonsmeier. Sie leiten die Öffentlichkeitsarbeit des Hauses. „Das war unser Anlass, diesen Themenmonat im Haus am Theaterplatz anzubieten", so Simonsmeier. Die Mediothek verfügt zwar in ihrem Bestand über diverse Medien für unterschiedliche Altersgruppen zu diesen Themen. „In Krefeld gibt es viele Einrichtungen mit Menschen, die engagiert, kompetent und informativ Angehörigen und Freunden zur Seite stehen. Sie bringen sich im Themenmonat ein", so Evelyn Buchholtz, Leiterin der Mediothek Krefeld. In den kommenden Wochen besteht nun die Möglichkeit, sich in einem zwanglosen Rahmen informieren zu lassen und mit Experten ins Gespräch zu kommen.
Veranstaltungen für unterschiedliche Altersgruppen
Den Auftakt des Themenmonats macht Katharina von der Gathen mit ihrer Kinder-Lesung „Radieschen von unten", den Abschluss bildet Marion Neidhöfer, Oberärztin der Klinik für Anästhesiologie im Helios St. Josefshospital Uerdingen, mit ihrem Vortrag „Mein Wille zählt - Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht".
Insgesamt stellen sich fünf Institutionen vor und stehen für Fragen und Beratungen zur Verfügung. Eine weitere Lesung sowie vier Vorträge, ein Kindernachmittag und ein Workshop runden den Monat ab. Bis auf ein Angebot sind die Veranstaltungen kostenfrei. Für einige ist jedoch eine Anmeldung erforderlich. Weitere Informationen stehen zeitnah unter www.mediothek-krefeld.de und ein Programmflyer liegt ab September aus.
Programm:
Mi 25.09. - 16 Uhr - für Familien mit Kindern ab 8 Jahren
Lesung Katharina von der Gathen: "Radieschen von unten"
Ist Sterben schlimm? Kann es auch schön sein? Warum muss man überhaupt sterben? Was passiert dann? Wäre es nicht viel toller, unsterblich zu sein? Und wie ist es eigentlich, wenn man täglich beruflich mit dem Tod zu tun hat? Dieses Buch öffnet behutsam die Tür zu einem geheimen Zimmer. Die Welt dahinter ist mal traurig, sogar auch manchmal lustig, und immer besonders und aufregend.Ein alles andere als sterbenslangweiliges Buch über den Tod und das Leben „drum rum".
Das Buch "Radieschen von unten" ist u.a. "Wissenschaftsbuch des Jahres 2024" (Kategorie: Juniorwissen) und nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2024 (Kategorie: Sachbuch)
Zur Autorin: Katharina von der Gathen lebt und arbeitet in Bonn. In ihren Kinderbüchern widmet sie sich gerne und mit Neugier besonderen Themen. Gemeinsam mit der Illustratorin Anke Kuhl hat sie schon viele tolle Kinderbücher veröffentlicht.
Eintritt frei. Studios. Anmeldung per Mail erforderlich an kinder.mediothek@krefeld.de
Sa 28.9. - ab 10 Uhr
Zu Gast in der Mediothek: Helios Klinikum Krefeld
Der Umgang mit Demenz und Delir in der Klinik:
Die Expertinnen des Helios Klinikum Krefeld stellen sich und ihre Arbeit vor.
Hannah Scheide und Yvonne Schmilinsky haben in der Klinik einen Blick auf Patienten und Patientinnen mit einer Demenz oder einem Delir. Sie betreuen Betroffene und beraten deren Angehörige - diese wissen oft nicht, wie sie mit dem verwirrten Menschen im Krankenhaus umgehen können. Häufig fühlen sie sich hilflos und überfordert. Die beiden Pflegeexpertinnen Hannah und Yvonne unterstützen und zeigen Wege auf, um einen guten, wertschätzenden Kontakt zu dem verwirrten Menschen zu erlangen. Sie zeigen mit anschaulichem Material, Wege auf, wie die Angehörigen aktiviert werden können und freuen sich auf einen regen Austausch.
Eintritt frei. Foyer. Anmeldung nicht erforderlich.
Di 01.10. - ab 10 Uhr
Zu Gast in der Mediothek: Hospiz am Blumenplatz, Krefeld
„Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben." - Einblick in die stationäre und ambulante Hospizarbeit in Krefeld.
Bereits seit dem 01.10.2004 setzen sich haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des stationären Hospizes am Blumenplatz unter dem Leitspruch Cicely Saunders, der Begründerin der allgemeinen Hospizbewegung, unermüdlich ein.
Dies zum Anlass nehmend, möchten wir Ihnen Einblicke in die vielseitige und wertvolle stationäre und ambulante Hospizarbeit geben. Hören und sehen Sie, wie wir unseren Gästen und schwer erkrankten Menschen im Hospiz, im eigenen Zuhause, in einer Alten- oder Pflegeeinrichtung oder im Krankenhaus mit unseren Ehren- und Hauptamtlichen auf ihrem letzten Weg ganzheitlich begleiten und „ihren Tagen mehr Leben" geben.
Erfahren Sie, wie das Netzwerk in Krefeld funktioniert, wie wichtig das Zusammenspiel aller Beteiligten inklusive der betroffenen Angehörigen ist und was Sie selbst dazu beitragen können, um ein würdevolles Leben bis zuletzt zu ermöglichen. Erstellen Sie Ihre „Löffel-Liste" und überlegen Sie, was Ihnen in diesem Zusammenhang „richtig wichtig" ist. Wir laden Sie ein, mit uns über das Leben und den Tod zu sprechen. Trauen Sie sich?
Eintritt frei. Foyer. Anmeldung nicht erforderlich.
Sa 05.10.2024 - 12- ca. 16 Uhr
Zu Gast in der Mediothek: Städtische Wohnberatung sowie Pflegeberatung und Altenhilfe der Stadt Krefeld
„Zuhause alt werden" - Mitarbeitende der städtischen Wohnberatung sowie der Pflegeberatung und Altenhilfe der Stadt Krefeld stellen die Angebote vor und beraten hinsichtlich der Gestaltung des Lebensabends in den eigenen vier Wänden. An unserem Infostand im Foyer können Sie die städtischen Angebote kennenlernen und sich informieren.
Um 13 Uhr informiert Axel Rentmeister in seinem Vortrag „Sicher und bequem zu Hause wohnen" über die Aufgaben und Möglichkeiten der Wohnberatung. Er veranschaulicht anhand von Beispielen, wie wohnumfeldverbessernde Maßnahmen dazu beitragen können, solange wie möglich selbständig in den eigenen vier Wänden leben zu können. Im Anschluss an den ca. 45-minütigen Vortrag können gerne noch Fragen gestellt werden.
Ab 14 Uhr wird im Rahmen eines Vortrags der Pflegeberatung und Altenhilfe durch Britta Seppi-Cordes und Elke Marx eine kurze Beschreibung der Pflegesituation in Deutschland gegeben, wobei insbesondere der Weg zum Pflegegrad und die Leistungen der Pflegekasse beschrieben werden. Auch hier besteht im Anschluss die Möglichkeit individuelle Fragen zu stellen.
Eintritt frei. Infostand im Foyer - Vorträge im Clubleseraum und in den Studios.
Anmeldung vorab per Mail möglich unter mediothek@krefeld.de
Mi 09.10. - 17 Uhr
Digitaler Nachlass
Ein Vortrag von Thomas Halbe, IT-Berater und ehrenamtlicher Digital-Helfer der Caritas
Menschen in der heutigen Zeit leben nicht nur in der realen Welt. Sie haben dutzende
Online-Konten, Profile und Seitenlogins und hinterlassen einen digitalen Fingerabdruck. Doch was geschieht mit den Daten nach dem Tod? Was muss ich beachten ¬- was vorher klären? Welche Logins sollte ich meinen Erben hinterlassen? Wie sollte ich es machen, damit meine Konten zu meinen Lebzeiten sicher sind? Brauche ich ein digitales Testament? Wie lässt sich der digitale Nachlass so aufbereiten, dass die Erben problemlos Konten bei Ebay, Amazon oder ähnlichen Anbietern deaktivieren können, um Missbrauch zu verhindern? Was geschieht mit E-Mail-Konten oder dem Facebook-Profil? Persönliche Fragen werden im Anschluss an den Vortrag gerne beantwortet.
Eintritt frei. Clubleseraum. Anmeldung erforderlich per Mail an mediothek@krefeld.de
Sa 12.10.2024 - ab 10 Uhr
Zu Gast in der Mediothek: stups-Kinderzentrum
„Wenn ich groß bin, bin ich nicht mehr da" - aus der Arbeit im Kinder- und Jugendhospiz im stups Kinderzentrum zum Welthospiztag.
Kinderhospize bauen Brücken zwischen Menschen, dem Leben und dem Tod - Sie sind keine Orte "nur" zum Sterben. Sie sind Orte zum Kraftschöpfen und vor allem: zum Leben. In diesem Sinne wollen Julia Ritter und Gabriele Seutter zusammen mit Ehrenamtlichen, den sogenannten „Froschköniginnen und Froschkönigen", Kinder- und Jugendhospizarbeit - die schönen und auch die traurigen Momente - erfahrbar machen. Mitmach-Aktionen laden die Besucher ein, Fragen zu stellen, sich einzubringen oder auch ihre Gedanken miteinander zu teilen. Auch auf die Frage, was und wer der stups-Frosch ist, wird es eine Antwort geben.
Eintritt frei. Foyer. Anmeldung nicht erforderlich.
Di 22.10. - 15-17 Uhr - ab 6 J + einen Lieblingsmenschen ab 16 J
Book Creator Workshop "Erinnerungen für die Liebsten"
Besondere Momente digital festhalten - Ein Workshop für Familien
Im Rahmen des Themenmonats "Pflege & Co" laden wir Familien herzlich zu unserem interaktiven Workshop mit der App Book-Creator ein, in der ein eigenes persönliches Fotoheft gestaltet werden kann. Was erwartet euch?
Haltet besondere Momente fest und erinnert euch gemeinsam an schöne Zeiten und liebe Menschen. Erstellt ein digitales Fotoheft für die Familie, Freunde oder einen ganz besonderen Herzensmenschen. Jeweils ein Erwachsener und ein Kind gestalten gemeinsam ein einzigartiges Buch. Ihr könnt frei nach eurem Geschmack Fotos und Videos hinzufügen, Sprachnachrichten einfügen, Bilder malen und Texte schreiben. Erstellt ein persönliches Geschenk, das als Datei für Tablets oder als Video exportiert werden kann.
Wichtiger Hinweis: Bringt eigene Fotos mit - idealerweise auf Apple-Geräten (iPhone, iPad oder MacBook) oder vorab in einer Cloud gespeichert auf die ihr Zugriff habt.
Wir freuen uns auf euch!
Eintritt frei. Studios. Anmeldung per Mail an kinder@mediothek.de unter Angabe von Name, Alter und Telefonnummer.
Di 22.10. - 19 Uhr
Lesung Annette Röser aus „Mein Vater und die Gummiente" mit Gesprächsrunde
Aus dem Blickwinkel der Angehörigen: Demenz - was tun?
Eine Gemeinschaftsveranstaltung mit „Der andere Buchladen Krefeld"
Walter Jens, Ernst Albrecht, Rudi Assauer, Gerd Müller - Demenz ist längst kein Tabuthema mehr. Was kann man tun, wenn das Zusammenleben mit einem geliebten, vertrauten Menschen immer schwieriger wird? Annette Röser, Verlegerin und durch beide Elternteile selbst vom Thema Demenz betroffen, hat vor einigen Jahren den SingLiesel-Verlag gegründet, da es bis dahin nur wenige Bücher und Beschäftigungsangebote für Menschen mit Demenz gab.
„Was manchmal ebenso nottut wie fachmännischer Rat, ist die Erkenntnis, dass es vielen anderen auch so geht. Dass mein Onkel nicht der einzige ist, der Plastikblumen gießt. Dass ich nicht die Einzige bin, die die Nerven verliert, wenn meine Mutter mich zum zehnten Mal innerhalb von fünf Minuten fragt: „Wer bringt mich jetzt heim?". Dass auch andere mit Glücksspielabos zu kämpfen haben und schlucken müssen, wenn der Vater im Pflegeheim mit der Flurnachbarin kuschelt."
Eintritt 5 €. Karten gibt es im VVK zu den Öffnungszeiten bei: Der andere Buchladen, Dionysiusstraße 7, 47798 Krefeld. T. 02151 66842
Do 24.10. - 16.15 Uhr - ab 5 J
Bilderbuch-Reise
„Als Oma seltsam wurde" von Ulf Nilsson
Endlich hörte ich das Bäckereiauto kommen. Es hupte. Ich lief rein zu Oma. Sie saß in der Küche und schlief. Ich rief „schnell beeile dich Oma." Sie sah mich verwirrt an und fragte: „Wer bist du?"... Wir malen unseren Stammbaum.
Mit Petra Schneier. Eintritt frei. Fuchsbau. Dauer ca. 90 Min. Anmeldungen telefonisch unter 86 27 53 ab Dienstag vor der jeweiligen Bilderbuch-Reise während der Öffnungszeiten der Mediothek.
Mi 30.10. - 18:30 Uhr
Mein Wille zählt - Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht
Referentin: Marion Neidhöfer, Fachärztin für Anästhesiologie
Jede medizinische Behandlung bedarf der vorherigen Zustimmung des Patienten (mit Ausnahme eines akut bestehenden Notfalls). Prinzipiell sind diagnostische und therapeutische Eingriffe dem Arzt nur erlaubt, wenn eine Einwilligung des Patienten oder seines gesetzlichen Vertreters vorliegt. Marion Neidhöfer, Oberärztin der Klinik für Anästhesiologie im Helios St. Josefshospital Uerdingen, erklärt in ihrem Vortrag alle wichtigen Details zu den Themen „Patientenverfügung" und „Vorsorgevollmacht".
Der Vortrag behandelt die übliche Form der Patientenverfügung und deren rechtliche Verbindlichkeit. Es wird zudem auf Schwierigkeiten in der Umsetzung hingewiesen. Außerdem wird auf die Notwendigkeit und rechtliche Relevanz von Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung hingewiesen. Im Anschluss können Fragen gestellt werden.
In Kooperation mit dem Helios St. Josefshospital Uerdingen
Eintritt frei. Studios. Anmeldung erforderlich per Mail an mediothek@krefeld.de