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Von der Auszubildenden zur festen Mitarbeiterin

Veröffentlicht am: 09.02.2023

Fenja Schneiders und Dr. Olaf Richter, Leiter des Stadtarchivs.  Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Fenja Schneiders und Dr. Olaf Richter, Leiter des Stadtarchivs.
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof

Fenja Schneiders beendet ihre Ausbildung im Stadtarchiv Krefeld

Sofern es nicht nur ein Job ist, sondern eine Berufung, dann schwingt stets Begeisterung mit, wenn jemand über seinen Beruf spricht. Und so hört es sich an, wenn Fenja Schneiders über ihre Arbeit redet. Die 25-Jährige hat gerade als Erste eine Ausbildung am Stadtarchiv Krefeld abgeschlossen. Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste mit der Fachrichtung Archiv -heißt die offizielle, etwas sperrige Bezeichnung für das, was für sie ein Traumberuf geworden ist. „Ich finde gut, dass man mir gleich was zugetraut hat", erinnert sich Schneiders an den Beginn ihrer eigentlich dreijährigen Ausbildung. „Aufgrund ihrer guten Leistungen konnte sie bereits nach zweieinhalb Jahren abschließen", freut sich Archivleiter Dr. Olaf Richter. Hier habe sich die Vorbildung, ein abgeschlossenes Bachelor-Geschichtsstudium an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf, als sehr hilfreich erwiesen und sie gut auf die Archivarbeit vorbereitet.

Ausbildung bundesweit in Archiven möglich

Seit einigen Jahren ist es bundesweit in Archiven möglich, eine Ausbildung zu absolvieren. Angesichts des Fachkräftemangels eröffnete diese Änderung die Möglichkeit zur Professionalisierung in den Einrichtungen. Manche Aufgaben wurden bis dahin nur von angelernten Hilfskräften erledigt. Das reicht heute meist nicht mehr aus. „Die Arbeit im Archiv ist deutlich komplexer geworden", betont Richter. „Die Ausbildung orientiert sich an den praktischen Aufgaben. Das spiegelt sich an den Lehrinhalten im hohen Maße wider", so Richter. Als im Stadtarchiv eine Stelle neu besetzt werden sollte, ergab sich die Chance, einen Ausbildungsplatz auszuschreiben. „Ich bin sehr froh, dass es seinerzeit möglich war", freut sich der Archivleiter. Denn aus der ehemaligen Auszubildenden wird jetzt eine Kollegin mit einer Festanstellung.

Ausbildung enthält einen ein Jahr langen fachspezifischen Teil

Anderthalb Jahre erhielt Schneiders zweimal wöchentlich Unterricht an einem Berufskolleg in Düsseldorf unter anderem in Arbeits- und Sozialrecht als Teil der Verwaltungsausbildung. Dann folgte ein Jahr lang der fachspezifische Ausbildungsteil für das Archiv. Parallel dazu lernte sie die Praxis im Haus an der Girmesgath kennen: Zu Schneiders' Aufgaben zählte zudem die Digitalisierung von Bildmaterial, die Übernahme von Archivgut, das Lesen alter Schriften wie Sütterlin sowie Kundenbetreuung und Öffentlichkeitsarbeit. Was sie gemacht und gelernt hat, hielt sie in Wochenberichten fest. Die füllen inzwischen einen Ordner.

Das Stadtarchiv von oben. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Das Stadtarchiv von oben.
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation

Fenja Schneiders Begeisterung für die Arbeit im Achiv

Gerade die Arbeit mit audiovisuellen Medien und insbesondere mit dem Fotoarchiv hat Fenja Schneiders nachhaltig beeindruckt. „Es ist total interessant, wie sich Krefeld verändert hat. Wenn ich hier für mich Neues in der Stadt entdecke, habe ich sofort die alten Fotos vor Augen", berichtet Schneiders. Inzwischen kenne sie als gebürtige Willicherin manche Orte, die ihren Krefelder Bekannten gänzlich unbekannt seien, erzählt sie mit einem Augenzwinkern. Dieses Entdecken im Berufsalltag bereitet der Geschichtsbegeisterten sichtlich viel Spaß, und sie betont, dass es ihr genauso beim Betreuen einer Benutzeranfrage gehe. Wenn also jemand in Sachen Familienforschung ins Archiv komme und sie dann hautnah miterlebe, wie sich für einen Menschen eine Wissenslücke in der eigenen Geschichte schließt, das sei so ein Glücksmoment - genauso, wenn sich jemand als Kind oder Jugendlicher auf einem alten Foto aus dem Bestand wiedererkennt.

Ausbildungsstelle im Archiv im Frühjahr 2023

Im Frühjahr soll ihre Ausbildungsstelle nun neu besetzt werden. „Man muss sich für die Materie, für Geschichte interessieren, aber auch einen Ordnungssinn besitzen", sagt Schneiders über die Voraussetzungen. „In meiner Ausbildung erlebe ich Geschichte zum Anfassen und mache genau das, was mich immer interessiert hat", erzählte sie sehr motiviert einmal am Anfang ihrer Ausbildung - und diese Erwartung sei nicht enttäuscht worden. Weitere Informationen über eine Ausbildung bei der Stadt Krefeld stehen unter www.krefeld.de/ausbildung.