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Zwei Jahre Corona-Pandemie: Knapp 500.000 Impfungen erfolgt

Veröffentlicht am: 11.03.2022

Auf den Tag genau kam Corona nach Krefeld

Auf den Tag genau vor zwei Jahren - am 11. März 2020 - hat das städtische Gesundheitsamt die ersten vier Corona-Infektionen in Krefeld vermeldet. Aus diesem Anlass haben Oberbürgermeister Frank Meyer und Gesundheitsdezernentin Sabine Lauxen in der Corona-Pressekonferenz am Freitag auf die Entwicklung der Pandemie geblickt und dabei besondere Zahlen präsentiert. Oberbürgermeister Frank Meyer nannte es vor diesem Hintergrund eine „traurige Realität", dass man auch nach zwei Jahren Pandemie immer noch gegen das Coronavirus mit nun wieder steigenden Fallzahlen ankämpfen müsse. „Was Hoffnung macht, und das kann man nur immer wieder betonen, sind die größtenteils milden Verläufe bedingt durch Impfungen." Vorsicht sei weiter geboten, mahnte der Oberbürgermeister. „Man kann auch mit dem Beschluss eines Freedom Days dem Virus nicht befehlen, zu verschwinden. Auch durch Amtsblätter und Erlasse geht die Pandemie nicht einfach vorbei."

Corona in Zahlen:

 

 

Fast 13.000 Stunden wurde zum Beispiel in Krefeld geimpft

Der Oberbürgermeister machte in der Pressekonferenz im Anschluss an den Corona-Krisenstab anhand einer Vielzahl von Daten und Fakten deutlich, wie sehr die Pandemie das Rathaus in den zwei Jahren beschäftigt hat. Nach den ersten Fällen am 11. März 2020 tagte der Krisenstab erstmals am 13. März, hat seitdem 201 Sitzungen abgehalten. Die Stadt hat seitdem 130 Pressekonferenzen zum Thema gegeben. Der städtische Fachbereich Gesundheit arbeitete bei den ersten Fällen mit sechs Personen zum Thema Corona, zwischenzeitlich wurde das Team auf bis zu 120 Personen - für Kontaktermittlung und Quarantänen - aufgestockt. Bis zu 1.000 Anrufe gingen in Spitzenzeiten pro Tag über die Corona-Hotline bei der Verwaltung ein, derzeit sind es noch rund 120 täglich. Ein fester Stab von 40 Kolleginnen und Kollegen kümmert sich im Fachbereich Gesundheit derzeit um das Thema Corona. Im Diagnosezentrum wurden bis heute 93.700 Abstriche vorgenommen - diese Zahlen beinhalten auch Einsätze in Kitas, Schulen oder zum Beispiel Altenpflegeeinrichtungen. Seit der Öffnung des Impfzentrums Krefeld am 8. Februar 2021 haben bis zum 9. März 2022 insgesamt 864 verschiedene Ärzte an 356 Tagen 12.932 Stunden in Krefeld geleistet. 493.724 Impfungen sind im Impfzentrum und bei den weiteren beteiligten Impfstellen in Krefeld bisher insgesamt erfolgt, davon 181.357 Erstimpfungen. Die Quote der Grundimmunisierten liegt in Krefeld bei 80,3 Prozent, damit über der Quote im Bund (75,6 Prozent) und in etwa gleich zum Landestrend. 130.304 Auffrischungsimpfungen sind bisher in Krefeld erfolgt. Der seit November 2021 fahrende Impfbus hat 70 Touren unternommen. Am häufigsten (elfmal) wurde dabei der Sprödentalplatz angefahren, es folgen der Von-der-Leyen-Platz (6) und der Neumarkt (6) sowie der Bauhaus-Parkplatz an der Mevissenstraße (6).

Kommunikationsherausforderung Corona

Auch kommunikativ bedeutete die Pandemie für die Stadt eine Herausforderung, wie Frank Meyer deutlich machte. „Der Informationsbedarf der Bürger war sehr hoch." Der Corona-Blog auf der Homepage ist seit März 2020 insgesamt 1,4 Millionen Mal geklickt worden. Am 16. April 2021 gab es mit fast 40.000 Klicks an einem einzigen Tag die meisten Klicks auf den Corona-Blog. Auf dem Kanal Facebook hat die Stadt Krefeld seit Beginn der Pandemie 675 Postings zum Thema abgesetzt. 67.546 Reaktionen (Likes etc.) darauf sind erfolgt, 49.826 Kommentare wurden dazu geschrieben. Hinzu kommen zahlreiche Videos auf Youtube, Bilder und Stories auf Instagram und Tweets auf Twitter, ebenfalls mit jeweils deutlich sechsstelligen Views und Impressionen. Oberbürgermeister Frank Meyer schloss mit der Botschaft, dass der Krisenstab als Instrument bewährt sei und deshalb diese Struktur nicht ganz abgebaut werden solle

Aktuell ist die Coronalage in den Krankenhäusern entspannt, das war nicht immer so

Gesundheitsdezernentin Sabine Lauxen ging auf die aktuelle pandemische Lage in Krefeld ein. „Wir dürfen nicht zu früh alles öffnen", warnte sie - auch vor dem Hintergrund der möglichen Langzeitfolgen nach einer Corona-Infektion. Seit Tagen steigen die Inzidenzen wieder, nachdem sie zwischenzeitlich im dreistelligen Bereich lagen. Von einer „Karnevalswelle" sprach Lauxen, die darauf hofft, dass diese Kurve schon in einigen Tagen wieder abnimmt. Sie hatte auch beruhigende Botschaften: „Die Lage ist, was die Intensivbettenbelegung und die Krankenhauszahlen angeht, derzeit entspannt." Die Gesundheitsdezernentin lobte die Arbeit der Krefelder Krankenhäuser, die mit großem Aufwand, aber auch großer Ruhe in zwei Jahren Pandemie einen sehr guten Job gemacht hätten, auch mit Ergänzungen zum städtischen Impfangebot.

Keine große Nachfrage für Novavax

Sabine Lauxen machte deutlich, dass der Impfstoff von Novavax in Krefeld bisher zu keiner großen Nachfrage führe. Das Impfzentrum Seidenweberhaus halte weiter alle Impfstoffe bereit. Der städtische Fachbereich Gesundheit bereite außerdem die Begleitung der Regeln zur einrichtungsbezogenen Impfpflicht vor. Die betroffenen Unternehmen müssen ungeimpfte Mitarbeiter beim Land melden - die Kommunen übernehmen dann das weitere Verfahren. Ferner ist die Stadt auch hinsichtlich der Flüchtlinge bemüht, Impfangebote zu machen. Die Flüchtlinge werden auf das Impfangebot im Seidenweberhaus aufmerksam gemacht, auf der städtischen Website gibt es Informationen dazu in ukrainischer und russischer Sprache. „Wir wollen hier ein unbürokratisches Verfahren, Gesundheitsschutz hat Priorität", betonte Lauxen. Das RKI stellt neuerdings Empfehlungen zur Impfung Geflüchteter, insbesondere aus der Ukraine, bereit. Auch stehen nunmehr Merkblätter und Aufklärungsmaterial, Impfkalender sowie Impfeinwilligungsformulare in ukrainischer Sprache zur Verfügung.