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Bandoneon Festival Krefeld

Das Bandoneon - ein Krefelder Instrument

16. Bandoneon Festival Krefeld

Informationen zu Karten finden Sie hier

Sonntag, 8. September, 20 Uhr

Fabrik Heeder, Studiobühne I Inge-Brand-Saal, Virchowstr. 130, 47805 Krefeld
Zur Eröffnung des Festivals spricht Oberbürgermeister Frank Meyer.

Cuarteto Rotterdam

Foto des Cuartetos Rotterdam, Foto: Kay Herschelmann
Foto: Kay Herschelmann

Gegründet wurde das Quartett 2004 während des gemeinsamen Studiums in Rotterdam an der „Rotterdam Academy for World
Music" (Studienrichtung „Tango"). Seine Konzerttätigkeit führt die Musikerinnen und Musiker von Paris, Istanbul, Zürich und Amsterdam bis nach Buenos Aires. Tango ist Leidenschaft, Poesie und Melancholie. Manchmal aber auch Lebensfreude und Glück. Diese kontrastreiche und ausdrucksstarke Musik ergründet das Cuarteto Rotterdam und zaubert ein Klangerlebnis auf die Bühne, welches sich zwischen Tradition und Moderne bewegt. In Krefeld werden vor allem moderne Tangokompositionen und die spannende Musik von Astor Piazzolla zu hören sein, aber auch der traditionelle Tango aus der Mitte des 20. Jahrhunderts wird erklingen. Besonders in der Auseinandersetzung mit dem zeitgenössischen Tango trägt das Cuarteto Rotterdam mit seinen Interpretationen zum Fortbestand und der Weiterentwicklung des Tangos bei.

 


Mittwoch, 11. September, 20 Uhr
Fabrik Heeder, Studiobühne I Inge-Brand-Saal, Virchowstr. 130, 47805 Krefeld

Tomi Lebrero & Segundo Bercetche

Foto von Martin Sued & Bernardo Couto, Foto: Alice Bracchi
Foto: Rodrigo Lopez

Tomi Lebrero (Bandoneonist) und Segundo Bercetche (Musiker und Filmemacher) setzen mit der audiovisuellen Performance "Eternal Procession" (Ewige Prozession) die musikalische Reise des Bandoneons und Fragen über seine mögliche Zukunft fort. Ende des 19. Jahrhunderts gelangte das Bandoneon nach Argentinien, wo es schließlich in Bordellen und Kabaretts gespielt wurde. Es entstand das, was wir heute als Tango kennen. Lebrero und Bercetche werden an die Ursprünge dieses Instruments anknüpfen, das von Deutschland nach Argentinien kam. Im Jahr 2017 unternahmen die beiden Künstler eine Reise zu Pferd durch Argentinien. Das Ergebnis ist ein Dokumentarfilm mit dem Titel „No va LLegar" („Er wird es nicht schaffen"). Dieser Dokumentarfilm ist einer der vorherigen Schritte, die sie zu diesem neuen Projekt geführt haben. Im Jahr 2022 führte Lebrero und Bercetche eine Reise durch Deutschland, um den Ursprung des Instruments in Sachsen und Nordrhein-Westfalen zu ergründen. Für die Performance arbeiteten sie mit der Musikwissenschaftlerin Janine Krüger, der Autorin des vom Förderverein für das Kulturbüro der Stadt Krefeld e.V. herausgegebenen Buches „Heinrich Band. Bandoneon", zusammen.

Mit finanzieller Unterstützung des Fördervereins für das Kulturbüro Krefeld e. V.

 

Dienstag, 17. September, 20 Uhr
Fabrik Heeder, Studiobühne II, Virchowstr. 130, 47805 Krefeld

Martin Sued & Bernardo Couto

Foto von Martin Sued & Bernardo Couto, Foto: Alice Bracchi
Foto: Alice Bracchi

Zwei Musiker, die ihr Leben der Volksmusik, der Instrumentalmusik und der traditionellen Kultur gewidmet haben, treffen mit ihren Instrumenten, dem Bandoneon und der Portugiesischen Gitarre, zusammen. Martin Sued ist einer der profiliertesten Bandone-onisten, Komponisten und Arrangeur seiner Generation. Er hat in zahlreichen Ländern gespielt und die Bühne mit Namen wie Guillermo Klein, Quique Sinesi, Seamus Blake, Diego Schissi, Silvia Irriondo, Yamandu Costa und anderen geteilt. Der portugiesische Gitarrist Bernardo Couto spielte und spielt mit Musikerinnen und Musikern wie Antonio Zambujo, Cristina Branco, Ana Moura, Lisboa String Trio, Rão Kyao und gab Konzerte auf der ganzen Welt, von den Vereinigten Staaten bis Japan. Im Konzert treffen zwei In-strumente aufeinander, die in der Tat mehr verbindet als trennt. Im Konzert treffen zwei Instrumente aufeinander, die in der Tat mehr verbindet als trennt. Die Musik der beiden Musiker ist intensiv, hochmelodisch und spiegelt ihre Herkunft wider. Welche Klänge und Emotionen werden wir erleben? Sind Fado und Tango wirklich verwandte Musikgenres?

 

Samstag, 21. September, 20 Uhr
Rittersaal der Burg Linn, 47809 Krefeld

Joaquin Alem New Tango Group

Foto der Joaquin Alem New Tango Group, Foto: Mateusz Goraj
Foto: Mateusz Goraj

Der argentinische Bandoneonist und Komponist Joaquin Alem lebt seit zehn Jahren in Deutschland. Er ist ein Meister des Bandoneons sowie der Gitarre und ein Komponist von Werken, die über Bandoneon solo über zeitgenössische Kammermusik und Tango Nuevo bis hin zu Orchestermusik reichen. Für sein Romeo y Julieta-Projekt holte er vier Musikerinnen und Musiker des Oldenburgischen Staatsorchesters ins Boot: Die Joaquin Alem New Tango Group mit Bandoneon, Violine, Viola, Kontrabass und Klavier war geboren. In Romeo y Julieta hat Joaquin Alem das hochdramatische Stück von Shakespeare in musikalische Emotion und Leidenschaft überführt: Anklänge des argentinischen Tanzes treffen auf Anleihen aus Klassik und Jazz. 2023 erhielt die Aufnahme „Romeo y Julieta" sechs Nominierungen für den Opus Klassik sowie ein Jahr zuvor eine Nominierung für den Preis der Schallplattenkritik. Diese Komposition wird in der ersten Hälfte des Konzertes zu hören sein. Nach der Pause wird das Quintett Stücke von Astor Piazzolla interpretieren.

 

Sonntag, 29. September, 20 Uhr
Fabrik Heeder, Studiobühne I Inge-Brand-Saal, Virchowstr. 130, 47805 Krefeld

Gabriel Merlino Trio

Foto von Gabriel Merlino & Vanina Tagini, Foto: Horacio Casadey
Foto: Horacio Casadey

Gründer und Mittelpunkt des Trios ist der argentinische Bandoneonist Gabriel Merlino. Bereits mit acht Jahren begann er Bandoneon zu spielen und ist seit vielen Jahren als professioneller Musiker vor allem in Südamerika, Europa und den USA aktiv. Von 2002 bis heute hat er solistisch und auch in verschiedenen Ensembles über 35 Konzertreisen in die USA, Kanada, Europa, Asien und Afrika unternommen. Begleitet wird er von der Sängerin Vanina Tagini, die aus einer traditionsreichen Tango-Familie stammt. Sie gab ihr Debut mit 16 Jahren im Café Tortoni, einer der bekanntesten Tango-Bars in Buenos Aires. Dritter im Bunde ist der Pianist Pablo Woiz. Ausgebildet am Conservatorio Juan José Castro in Buenos Aires ist er in mehreren Tangogruppen aktiv und tritt auch mit seinem eigenen Tango-Trio auf. Das Gabriel Merlino Trio spielt Musik, die sowohl rhythmische und melodische Merkmale traditioneller Tangomusik wie auch Elemente des Tango Nuevo sowie Jazz in seinen Arrangements verbindet.


Foto von Pablo Woiz, Foto: Horacio Casadey
Foto: Horacio Casadey

 

Karten & Kontakt

Der Vorverkauf beginnt am 12. August 2024, ab 8 Uhr, unter www.krefeld.de/kartenreservierung und 02151/86 4848.

Einzelkarte: 15 Euro (mit Ehrenamtskarte 13,50 Euro), ermäßigt 8,50 Euro (Schüler*innen, Studierende sowie Bezieher*innen von Sozialleistungen nach dem SGB II und SGB XII).

Reservierte Karten werden an der jeweiligen Tageskasse hinterlegt und können dort am Konzerttag eine Stunde vor Beginn abgeholt und bezahlt werden.

Informationen unter 02151/86 4848.

Änderungen vorbehalten.

 

Das Bandoneon und Krefeld

Die Geburtsstunde des Bandoneons führt zurück ins Jahr 1845. Der Krefelder Instrumentenhändler Heinrich Band (1821 - 1860) beschreibt in einem erhaltenen Prospekt, dass er daran gearbeitet hat, das „Accordion" zu verbessern. Dem „verbesserten" In-strument „sei der Name Bandonion beigelegt worden."

In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts veränderte sich die Schreibweise von Bandonion zu Bandoneon. Darüber hinaus entwickelte sich das Bandoneon in Südamerika zu Beginn des 20. Jahrhunderts zum Hauptinstrument des Tangos. Durch die Renaissance dieser südamerikanischen Musik in Europa seit Ende der 80erJahre - ausgelöst nicht zuletzt durch den Tango Nuevo des Astor Piazzolla - geriet das Bandoneon auch auf seinem Ursprungskontinent wieder in den Blickpunkt.

Das Kulturbüro der Stadt Krefeld veranstaltet seit 1985 das Bandoneon Festival.

In Anerkennung von Heinrich Band und dem von ihm entwickelten Bandoneon rief der Förderverein für das Kulturbüro e. V. in Zusammenarbeit mit der Sparkassen-Kulturstiftung Krefeld 2018 den Krefelder Bandoneon-Preis ins Leben. 2018 wurde der Bandoneonistin und Komponistin Judith Brandenburg der Preis zugesprochen. 2021 wurde der Preis im Rahmen eines Festkonzertes der Niederrheinischen Sinfoniker mit Lothar Hensel als Solist am Bandoneon an den Bandoneon-Restaurator Carsten Heveling verliehen. Gleichzeitig wurde dabei an den 200. Geburtstag Heinrich Bands und an den 100. Geburtstag von Astor Piazzolla erinnert. Die beiden Geburtstage nahm die Stadt Krefeld zum Anlass, Kontakt zu Mar del Plata, der Geburtsstadt Astor Piazzollas, aufzunehmen. Preisträger 2023 ist der international renommierte Bandoneon-Spieler Omar Massa. Er wurde 1981 in Buenos Aires geboren, seit 2018 lebt Massa in Berlin. Sein musikalisches Vorbild ist Astor Piazzolla (1921-1992), dessen Werke er seit seinem 6. Lebensjahr spielt. 25 Jahre nach dessen Tod wurde Massa von Piazzollas Familie eingeladen, das Bandoneon des Großmeisters zu spielen. Eine bislang einmalige Ehre.

Im Mai 2020 erschien das vom Förderverein für das Kulturbüro e. V. herausgegebene Buch „Heinrich Band. Bandoneon -Die Reise eines Instruments aus dem niederrheinischen Krefeld in die Welt". Autorin des Buches ist die Musikwissenschaftlerin Janine Krüger. Das Buch ist im Buchhandel für 29,95 Euro (ISBN) erhältlich. Die spanisch-sprachige Ausgabe ist im Herbst 2022 erschienen.

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