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Darstellung der Welt
Im Mittelalter waren die Klöster Hüter der Wissenschaft und die Orte der Gelehrsamkeit. Die Bibel galt als das Buch der Bücher und aus der buchstabengetreuen Auslegung der Heiligen Schrift ergab sich das Weltbild. Die bekannte Welt des Mittelalters wurde stark vereinfacht in TO-Form dargestellt. Die Erdscheibe ist vom Ozean umgeben. Das Mittelmeer bildet den Stamm des T, der Don (Tanais) den linken Querbalken, der Nil den rechten. Links und rechts vom Mittelmeer liegen Europa und Afrika, im Osten (Oriens) liegt Asien. Die drei Erdteile sind den drei Söhnen des Noah zugewiesen. Derartige Karten gab es von ganz klein bis hin zu Darstellungen von mehr als drei Metern Durchmesser, in denen das ganze Wissen des Mittelalters untergebracht wurde.
Das aus der Antike überlieferte Wissen, das lückenhaft weitergegeben wurde, spiegelt sich in diesem Holzschnitt wider, der die Welt in fünf Klimazonen aufteilt, wie sie die griechischen Geografen entworfen hatten. Die beiden Polkappen werden als unbewohnbar, weil zu kalt, beschrieben, der Bereich um den Äquator als zu heiß. Die bekannte Welt Europa, Asien und Afrika und ihre südliche Entsprechung als temperiert und somit als bewohnbar (habitabilis). Das Zentrum der Christenheit, Jerusalem, ist mit einem kleinen Kreuz markiert.