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Maßeinheiten
Messen heißt vergleichen. Wenn also eine Strecke gemessen werden soll, so muss ermittelt werden, wie oft ein Einheitsmaß oder ein Teil davon in der gesuchten Strecke enthalten ist.
Die Bibel berichtet bereits, dass eine Spanne gleichviel wie 40 nebeneinander gelegte Gerstenkörner ist. Die älteste englische Definition für Zoll lautet gemäß einer Vorschrift König Edwards aus dem Jahr 1234: "drei Gerstenkörner, rund und trocken, geben einen Zoll und zwölf Zoll geben einen Fuß".
1584 wurde der Vorschlag gemacht: "16 Mann, klein oder groß, wie sie nacheinander aus der Kirche gehen" hintereinander zu stellen und deren Schuhlänge soll eine gemeine Maßruthe sein.
Die Länge des Einheitsmaßes kann ganz willkürlich sein, jedoch hat man sich seit altersher bemüht, so genannte Naturmaße zu nehmen wie Fuß, Elle, Klafter (die Strecke zwischen den Fingerspitzen bei seitlich ausgestreckten Armen) oder Schritt (die römische Meile waren ursprünglich 1.000 Schritt lang). Dabei kann das "Urmaß" von einer einzelnen Person, zum Beispiel dem König oder aber als Mittel von einer größeren Anzahl von Personen abgeleitet werden. Manche Flächenmaße wurden von der Dauer einer Arbeit abgeleitet wie der Morgen oder das Tagewerk. Größere Entfernungen wurden mit der Zeit angegeben, die man benötigte um diese Strecke zurückzulegen.
Infolge der Abhängigkeit dieser willkürlich festgelegten Naturmaße von den verschiedensten Faktoren war eine einheitliche Maßbestimmung selbst zwischen einzelnen Gemeinden nur schwer möglich, was den Handel natürlich sehr erschwerte.
Abbildung
Holzschnitt aus dem 16. Jahrhundert, der zeigt, wie 16 unterschiedliche Personen in eine Linie hintereinander gestellt werden um die durchschnittliche Länge für das Maß ein Fuß ermitteln zu können in: Museum für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund: Museumshandbuch, Teil 2, Vermessungsgeschichte, herausgegeben im Auftrag des Förderkreises Vermessungstechnisches Museum e.V., zweite Auflage, Dortmund 1989